Douglas-Eigner prüft offenbar möglichen Börsengang für 2024

Douglas

Der Finanzinvestor CVC habe die Investmentbank Rothschild & Co als Berater für einen möglichen Börsengang angeheuert.

(Foto: imago images/Ralph Peters)

Frankfurt Die Parfümeriekette Douglas könnte im kommenden Jahr an die Börse zurückkehren. Douglas-Eigentümer CVC hat die Investmentbank Rothschild & Co als Berater angeheuert, wie mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Mittwoch sagten. Rotschild soll dabei helfen, Douglas auf den Börsengang vorzubereiten und im Herbst bei der Auswahl der begleitenden Banken beraten.

Der Gang aufs Parkett wird für 2024 angepeilt, vorausgesetzt die Kapitalmärkte sind dann in einem Zustand, in dem sich für solche Deals ausreichend Investoren finden. Douglas könnte dabei mit bis fünf bis sieben Milliarden Euro bewertet werden, hieß es. CVC, Douglas und Rothschild lehnten Stellungnahmen ab.

Angesichts verhaltenen Investoreninteresses hat es in diesem Jahr hat es in Deutschland erst zwei größere Börsengänge gegeben: den der Webhostingfirma Ionos im Frühjahr und den der Thyssen-Wasserstofftochter Nucera. Für den Herbst stehen allerdings einige Kandidaten in den Startlöchern, etwa Sandalenhersteller Birkenstock, Glasverpackungshersteller Schott Pharma, Panzergetriebehersteller Renk und Tankkartenanbieter DKV.

Erholung nach Pandemie

Douglas-Chef Sander van der Laan hatte Mitte Juli in einem Interview der Rheinischen Post erklärt, ein IPO im kommenden Jahr sei denkbar. Er hatte im vergangenen Jahr Sander van der Laan das Ruder von Tina Müller übernommen. Der Niederländer will die Kette auf Profit trimmen, aber auch ihre Expansion vorantreiben.

Douglas betreibt Online-Shops und mehr als 1800 Filialen in Europa. Im vergangenen Geschäftsjahr (bis Ende September 2022) setzte das Unternehmen 3,65 Milliarden Euro um. Für 2023 rechnet Laan mit einem Umsatz von rund vier Milliarden Euro, bis 2026 werden fünf Milliarden Euro angepeilt.

Douglas war 2013 nach einem Übernahmeangebot des Finanzinvestors Advent und der Eigentümerfamilie Kreke von der Börse genommen und 2015 mehrheitlich an die Private-Equity-Gesellschaft CVC verkauft worden.

Im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2022/23 (Oktober bis März) steigerte Douglas den Umsatz um ein Fünftel auf 859 Millionen, während das bereinigte Ebitda auf 435 Millionen Euro zulegte. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 71 Millionen.

Douglas wollte eigentlich schon 2020 an die Börse gehen, dann kam dem Unternehmen allerdings die Pandemie in die Quere, in der die Läden schließen mussten und die Umsätze einbrachen. Der damals noch kleine Online-Handel konnte die Rückgänge nicht ausgleichen. In der Folge wurden zahlreiche Läden dauerhaft dicht gemacht, gleichzeitig expandiert Douglas mittlerweile wieder in neue Märkte und machte zuletzt in Slowenien Filialen auf und plant selbiges in Kürze Belgien.

Bei der Bewertung von Firmen, die an die Börse streben, orientieren sich Investoren in der Regel an Bewertungen von Rivalen. Derzeit handeln Wettbewerber wie Ulta Beauty oder L’Occitane derzeit beim Neun- bis Zwölffachen ihres erwarteten operativen Gewinns. Eine weitere Vergleichsfirma ist die Kosmetikmarke Sephora, die Teil des Luxusgüterkonzerns LVMH ist und die im ersten Halbjahr 2023 ein Rekordwachstum verzeichnete, was als gutes Omen auch für einen möglichen Douglas-Deal gilt.

Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über die Mandatierung Rothschilds berichtet.

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