Zahedans „Bloody Friday“: Rekonstruktion eines Massakers in der iranischen Provinz Sistan und Belutschistan

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Der bisher blutigste Tag der iranischen Proteste war der 30. September in Zahedan, Iran. Sicherheitskräfte eröffneten nach dem Freitagsgebet das Feuer und töteten mindestens 66 Menschen. Die Menschen nennen das Massaker von Zahedan „Bloody Friday“, nachdem die Spannungen in der Hauptstadt der ärmsten Provinz des Iran einen Bruchpunkt erreicht hatten. Mit Hilfe von Augenzeugen und online geteilten Videos haben wir rekonstruiert, was passiert ist.

Die Szene spielte sich in Zahedan ab, der Hauptstadt der südöstlichen Provinz Sistan und Belutschistan, nahe der Grenze zu Pakistan und Afghanistan. Menschen in dieser Provinz, wie im ganzen Iran, haben gegen den Tod von Mahsa Amini protestiert, einer jungen Frau, die von der Sittenpolizei festgenommen wurde.

Aber in Sistan und Belutschistan spielen auch andere Probleme eine Rolle. Als ärmste Provinz des Iran ist sie auch Heimat der sunnitischen Minderheit der Belutschen, die über Jahrzehnte der Vernachlässigung und wirtschaftlichen Not klagen. Lokale Spannungen wurden kürzlich durch eine Behauptung entfacht, dass ein Polizeichef im Hafen von Chabahar ein 15-jähriges Belutsch-Mädchen vergewaltigt habe.

In diesem speziellen Videobericht skizzieren wir, wie die Spannungen zunahmen, nachdem die Menschen ihre Freitagsgebete am Gebetsort von Zahedan beendet hatten, der direkt gegenüber einer Polizeistation liegt.

Unser Beobachter, ein Augenzeuge des Massakers, erzählte uns, was er sah.

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