Wer hat den Auftrag erteilt? Untersuchung des „False-Positives“-Skandals in Kolumbien

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Der „false positives“-Skandal ist eine der tödlichsten Episoden des Konflikts in Kolumbien. In den 2000er Jahren ermordete die kolumbianische Armee Tausende unschuldiger Zivilisten und gab sie als Guerillas oder Kriminelle aus, um die „Leichenzahlen“ von Militäroperationen zu erhöhen. Die Opfer waren junge Männer aus armen Familien, angelockt durch falsche Beschäftigungsversprechen. Auch heute noch kämpfen Familien für die Wahrheit und für Gerechtigkeit. Unsere Bogota-Korrespondentin Pascale Mariani hat diesen nationalen Skandal zwei Jahre lang untersucht, indem sie eine Mutter, deren Sohn 2008 getötet wurde, auf ihrer Suche nach Gerechtigkeit begleitet hat.

Dieser Bericht erzählt die tragische Geschichte von Doris Tejada. Mit Hilfe des Kollektivs der Mothers of False Positives sucht sie nach der Leiche ihres Sohnes, der 2008 im Alter von 26 Jahren erschossen wurde. Tejada will die Wahrheit wissen und klammert sich an die Hoffnung auf Gerechtigkeit Eines Tages.

2019 griff die Sonderjurisdiktion für den Frieden (bekannt unter dem spanischen Akronym JEP), die aus dem Friedensabkommen von 2016 zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla hervorgegangen war, den Fall der außergerichtlichen Tötungen auf. Aber die Familien drängen weiterhin auf Gerechtigkeit. Ihr Slogan lautet „Wer hat den Auftrag gegeben“? Sie werfen dem damaligen Präsidenten Alvaro Uribe vor, der Hauptverantwortliche zu sein. Aber wird ihn die Sondergerichtsbarkeit für den Frieden jemals auf die Anklagebank bringen?

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