Die Prognose übertraf die Erwartungen um Milliarden von Dollar, ein anhaltender Boom generativer KI-Technologie, die fast allein von ihr angetrieben wird.
Der Chip-Designer Nvidia prognostiziert für das dritte Quartal einen Umsatz, der über den Wall-Street-Zielen liegt, und kündigte an, weitere Aktien im Wert von 25 Milliarden US-Dollar zurückzukaufen, da der Umsatz von der steigenden Nachfrage nach seinen Chips profitiert, die fast alle wichtigen Anwendungen für künstliche Intelligenz auf der Welt antreiben.
Die Aktien des im kalifornischen Santa Clara ansässigen Unternehmens stiegen nach Handelsschluss um 8 Prozent und erreichten ein Allzeithoch.
Nvidias Prognose vom Mittwoch übertraf die Erwartungen um Milliarden von Dollar und zeigt, dass der Boom generativer KI-Technologien, die auf menschenähnliche Weise lesen und schreiben können – und fast ausschließlich von Nvidias Chips angetrieben werden – keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt.
Nvidias zusätzliche Aktienrückkäufe im Wert von 25 Milliarden US-Dollar erfolgen, da sich die Aktien in diesem Jahr bereits verdreifacht haben. Damit ist das Unternehmen das erste Billionen-Dollar-Chipunternehmen überhaupt, da die Anleger darauf wetten, dass Nvidia der Hauptnutznießer des KI-Booms sein wird.
Analysten haben geschätzt, dass die Nachfrage nach den begehrten KI-Chips von Nvidia das Angebot um mindestens 50 Prozent übersteigt, und fügten hinzu, dass das Ungleichgewicht auch in den nächsten Quartalen bestehen bleiben wird.
„Unternehmen auf der ganzen Welt wechseln vom Allzweck- zum beschleunigten Computing und zur generativen KI“, sagte Jensen Huang, CEO von Nvidia, in einer Erklärung.
Der Nvidia-Bericht steigerte die Aktien anderer Big-Tech-Aktien und KI-bezogener Unternehmen, wobei Microsoft im erweiterten Handel am Mittwoch um 2,4 Prozent, Meta Platforms um 1,2 Prozent und Palantir Technologies um 4,2 Prozent zulegte.
Von KI-Startups bis hin zu großen Cloud-Dienstleistern wie Microsoft sind alle auf der Suche nach weiteren Nvidia-Chips. Die Nachfrage aus China ist ebenfalls auf Hochtouren, da die dortigen Unternehmen Eilaufträge zur Bevorratung von Chips erteilen, bevor weitere Exportbeschränkungen der USA in Kraft treten.
‘Dominierende Position’
Das Unternehmen prognostizierte für das dritte Quartal einen Umsatz von etwa 16 Milliarden US-Dollar, plus oder minus 2 Prozent. Von Refinitiv befragte Analysten erwarteten im Durchschnitt 12,61 Milliarden US-Dollar.
Der bereinigte Umsatz belief sich im zweiten Quartal auf 13,51 Milliarden US-Dollar, verglichen mit Schätzungen von 11,22 Milliarden US-Dollar.
Der Umsatz im Rechenzentrumsgeschäft des Unternehmens stieg in dem am 30. Juli endenden Quartal um 141 Prozent auf 10,32 Milliarden US-Dollar und übertraf damit laut Refinitiv-Daten die Analystenschätzungen von 7,69 Milliarden US-Dollar um mehr als 2 Milliarden US-Dollar.
„Die Ergebnisse des zweiten Quartals unterstreichen seine führende Position bei der Nutzung der KI-Dynamik“, sagte Jacob Bourne, Senior Analyst bei Insider Intelligence. „Da der weltweite Appetit auf die Chips von Nvidia jedoch zunimmt, ist es unerlässlich, Hürden in der Lieferkette zu überwinden, um die Produktion anzukurbeln.“
Zu diesem Zweck gibt Nvidia viel aus, um die Versorgung sicherzustellen. Das Unternehmen meldete im Vergleich zum Vorquartal einen Anstieg der Lagerbestandsverpflichtungen um 53 Prozent auf 11,15 Milliarden US-Dollar, was vor allem auf den langfristigen Versorgungsbedarf für seine Rechenzentrumschips zurückzuführen ist.
Analysten gehen davon aus, dass der Umsatz aus dem Rechenzentrumssegment von Nvidia im Geschäftsjahr 2025 auf bis zu 40 Milliarden US-Dollar steigen wird, so Refinitiv-Schätzungen. Dies ist auf Nvidias Vorsprung bei KI-Chips und anderen verwandten Technologien zurückzuführen, beispielsweise auf die Software, mit der diese Chips in Betrieb genommen werden Produkte wie ChatGPT.
Während erwartet wird, dass der wichtigste KI-Chip des Rivalen Advanced Micro Devices Nvidia im nächsten Jahr Marktanteile abjagt, hat Nvidias Software laut Analysten einen jahrelangen Vorsprung vor seinem CUDA-Konkurrenten namens ROCm.
Der Verkauf von Chips für Personalcomputer und Rechenzentren war in den letzten Monaten schwach, was der Chipindustrie geschadet hat. Aber KI ist ein Lichtblick, da sowohl Cloud-Computing-Unternehmen als auch Start-ups KI-bezogene Chips von Nvidia und anderen wie Broadcom und Marvell Technology aufkaufen.
Analysten gehen davon aus, dass die KI-Ausgaben auf Kosten anderer traditioneller Serverausrüstung weiter steigen werden.