„Strange Way Of Life“-Rezension: Ein feiner Einblick in die Kosten aufgegebener Liebe [Cannes 2023]


Es wäre schön gewesen zu sehen, wie die aufgestaute Leidenschaft zwischen den Hauptdarstellern nicht nur für diese paar Sekunden physisch zum Ausdruck kommt, oder wie die kurzen Ausschnitte ihrer Begegnung, die Almodovar dazwischen für das Paar einen Moment der Besinnung einfügt, zu sehen wären. Pascal und Hawke küssen sich auch nie auf die Lippen, was sich wie eine Entscheidung anfühlt, die aber keinen Sinn ergibt, wenn es um die Art ungezügelter Leidenschaft geht, die Almodovar offensichtlich zwischen ihnen vermitteln möchte.

Das Ende des Films ist ein echter Knaller und prägt den Kontext der Geschichte auf eine Art und Weise, die einem noch lange nach dem Abspann in Erinnerung bleibt. Während Pascal Hawke in einem physischen Gefängnis gefangen hält, das er selbst entworfen hat, geben sich beide damit ab, im emotionalen Gefängnis ihrer Gefühle füreinander zu verrotten. Es ist ein kühner Schlag ins Gesicht, der zeigt, wie weit diese beiden Charaktere wirklich gegangen sind und wie sehr ihre Bindung sie im Laufe der Jahre trotz ihrer Trennung versklavt hat.

Es ist ein kluges Ende, eines, das sich wie die natürliche Entwicklung der Einsätze anfühlt, die Almodovar schafft. Allerdings hätte es – und der Film als Ganzes – besser mit mehr Fleisch zum Kauen gedient – ​​einer Erweiterung der Hintergrundgeschichte, die uns überhaupt dorthin führt. „Strange Way Of Life“ ist ein feinfühliger Einblick in das komplizierte Gefühlsleben zweier Männer; Männer, die die Freundschaft hinter sich lassen und sich durch die kühnen Bindungen, die die Liebe unerwartet aufbauen kann, verbunden und gequält fühlen. Aber mit einer längeren Laufzeit hätte uns der Film ein umfassenderes Bild vermitteln können.

/Filmbewertung: 7,5 von 10

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