Rezension zu „The Wonderful Story Of Henry Sugar“: Wes Andersons neueste Adaption von Roald Dahl ist in der Tat wunderbar


Das ist alles potenziell sehr albern, und in der Tat ist „The Wonderful Story of Henry Sugar“ oft zum Lachen lustig. Aber wie bei den meisten Werken von Anderson liegt eine gewisse Melancholie zugrunde; eine Traurigkeit, die man nicht ganz einordnen kann. Der Film macht einem auch schwindlig, wie schnell er voranschreitet – die verschiedenen Erzähler sprechen halsbrecherisch und schnell direkt in die Kamera und scheinen nie Luft zu holen, während sie eine Geschichte innerhalb einer Geschichte innerhalb einer Geschichte herunterrattern. Während man sich das Ganze anschaut, hat man das Gefühl, einen Marathon zu laufen.

Anderson bringt seine gewohnt schönen, verspielten Stilentscheidungen in die Veranstaltung ein. Hier ist der gesamte Film so aufgebaut, dass er fast einem Theaterstück ähnelt, komplett mit Bühnenbildern, die an ihren Platz geschoben oder heruntergelassen werden, Bühnenarbeitern, die Requisiten ins Bild ziehen, und Scheinwerfern, die auf die Schauspieler treffen, während sie bestimmte Monologe halten. Durch die Mischung aus Live-Action und Animation und einer Fülle von Farben sieht „The Wonderful Story of Henry Sugar“ unverwechselbar und großartig aus, und es macht Spaß, wenn die Charaktere direkt außerhalb des Bildes schnell ihre Kostüme wechseln (fast jeder hier macht doppelt so viel Spaß). Pflicht, mehr als einen Charakter zu spielen).

Aber all dieser Stil würde ohne die Geschichte oder die Geschichten nicht so gut funktionieren, und das ist es, wo Anderson offensichtlich am meisten Spaß hat. Als sich die Erzählung blitzschnell entfaltete, war ich völlig entzückt und ein wenig schwindelig. Anderson verwendet hier fast die gesamte Prosa von Dahl, und obwohl das nach hinten losgehen oder sogar zu einer Aufblähung hätte führen können, hält der Filmemacher die Handlung zügig und bissig und verlässt sich dabei auf Dahls inhärenten trockenen Humor, der einen Großteil der schweren Arbeit übernimmt. Und durch all das hindurch herrscht dieses Gefühl der Traurigkeit; Charaktere sterben genau in dem Moment, in dem wir sie kennengelernt haben, und ihr Untergang erscheint für einen so schwungvollen Film seltsam tragisch. Es ist alles ein Zeichen der Kraft der Worte des Autors. Wie Anderson sagt, geht es sowohl um das Erzählen der Geschichte als auch um die Geschichte selbst.

/Filmbewertung: 9 von 10

„The Wonderful Story of Henry Sugar“ wird jetzt auf Netflix gestreamt.

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