Rezension: BYD Atto 3 | VERDRAHTET


BYD verfolgt auch keine geradlinigen Leistungsziele: Der Atto 3 beschleunigt in 7,2 Sekunden auf 100 km/h. Nach heutigen Elektrostandards gemächlich, aber für ein Auto wie dieses vollkommen schnell genug. Denken Sie daran: Es soll ein preiswertes Familienauto sein, das sich in Ihren Alltag integrieren lässt. Zu viele Elektrofahrzeuge haben eine Raketenleistung, die Ihre Passagiere, Ihr Hund und Ihre Lebensmittel einfach nicht ertragen. Die Beschleunigung des Atto 3 ist ausreichend und wir sind dafür da.

Die Reichweite ist natürlich weitaus wichtiger. BYDs Anspruch auf 260 Meilen (WLTP) liegt 25 Meilen hinter dem Kia Niro EV und 23 hinter dem 45.000 £/44.000 $ teuren Tesla Model Y, aber 11 vor dem ähnlich teuren Škoda Enyaq. Berücksichtigen Sie Fahrstil und Temperatur, und Sie sollten mit einer realen Reichweite von etwa 220 Meilen rechnen. Nicht schlecht, aber Sie werden sich trotzdem jedes Mal, wenn Sie das Gerät anschließen, nach einem schnelleren Aufladen sehnen.

Die Bremsen sind in Ordnung, obwohl das Pedal schwammig ist, und der Wechsel vom regenerativen Bremsen zur Nutzung der Scheiben und Bremsbeläge ist gut gelungen. Es stehen zwei Regenerationsstärken zur Auswahl, über einen Kippschalter auf der Mittelkonsole oder durch Eintauchen in den Touchscreen, aber keine ist besonders stark und leider ist das Fahren mit einem Pedal keine Option.

Da es sich um ein neues Auto handelt, das den neuesten europäischen Sicherheitsstandards entspricht, sind die üblichen Enttäuschungen alle vorhanden und berechtigt. Sie werden jedes Mal benachrichtigt, wenn Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreiten, und sei es nur um 2 Meilen pro Stunde. Da die Verkehrszeichenerkennung Fehler macht, werden Sie manchmal vom Sprachassistenten des Autos beschimpft, wenn er ein Schild falsch interpretiert hat. Erstaunlicherweise sind sich der Navigationsbildschirm und das Fahrerdisplay manchmal nicht einig, was die Geschwindigkeitsbegrenzung angeht. In anderen Fällen wird überhaupt kein Limit angezeigt.

Es gibt kein autonomes Fahren im Tesla-Autopilot-Stil, aber der Atto 3 verfügt neben anderen Fahrerassistenzsystemen immer noch über einen Spurhalteassistenten. Normalerweise gibt es ein leichtes Feedback, wenn man über eine Fahrbahnmarkierung gerät, aber während unserer 90-minütigen Fahrt klammerte sich das Auto zweimal ans Lenkrad wie ein in Panik geratener Fahrlehrer. Das erste Mal, als es passierte, war ein echter Schock, da ohne ersichtlichen Grund am Lenkrad gezogen wurde, und wie bei diesen Systemen bei fast allen Neuwagen sät der erste Eingriff einen Samen des Zweifels, der nie wirklich verschwindet. Wie immer ist es am besten, diese Systeme auf die am wenigsten invasive Einstellung herunterzudrehen.

Geschmack der kommenden Dinge

Was ist vom BYD Atto 3 zu halten? Die Frage könnte auch lauten: Was soll man von der bevorstehenden Flut an Elektroautos halten, die von chinesischen Firmen gebaut werden, die zu Hause Giganten sind, im Westen aber unbekannt sind?

Dies ist eindeutig kein Auto für Fahrbegeisterte. Und auch wenn er nicht bahnbrechend ist, ist der Atto 3 durchaus ein Elektroauto. Er verfügt über einen unterhaltsamen, geräumigen und schön gestalteten Innenraum, der serienmäßig mit Ausstattung ausgestattet ist, die oft in den Optionslisten teurerer deutscher Autos versteckt ist.

An der Touchscreen-Software muss noch etwas gearbeitet werden und eine permanente Klimaregelung ist für uns ein Muss. Sowohl die Leistung als auch die Reichweite sind in Ordnung und die Fahrqualität ist in Ordnung, aber wir hätten uns gewünscht, dass die ganze Akku-Expertise zu einem schnelleren Laden geführt hätte.

Letztendlich hebt sich der Atto 3 kaum von dem schnell überfüllten Segment des Elektrofahrzeugmarktes ab. Es fühlt sich gut verarbeitet an und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber während der glitzernde Mayfair-Showroom viel verspricht, fordert das unbekannte Abzeichen die Käufer auf, einen Vertrauensvorschuss zu wagen.

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