Lost Highway Ending erklärt: Das völlige Versagen der Männlichkeit


Darüber hinaus argumentiert „Lost Highway“, dass entmannt zu sein gleichbedeutend damit ist, gesehen zu werden. Einmal kann nicht cool bleiben, es sei denn, sie bleiben mysteriös, irgendwie im Schatten. Während „Lost Highway“ finden sich Fred/Pete vor der Kamera wieder. Entweder ist er bei der Eröffnung des Films auf den Kassetten oder er wird von Mystery Man (Robert Blake) im Freien gefilmt. Die Idee, jeden Moment eines jeden Tages aufgezeichnet zu werden, ist im Jahr 2022 nicht unbedingt ein Trieb der Angst, aber 1997 war es der Höhepunkt der Paranoia. Um kein langweiliger Freudianer zu werden, aber der Mystery Man, der die Kamera hält, könnte Fred/Petes Über-Ich symbolisieren. Sobald er feststellt, dass er beobachtet wird, kann Fred nicht länger so tun, als wäre er jemand anderes. Er ist ein trauriger Mann, dessen Ehe gescheitert ist.

Freds einzige Wahl ist, ins Auto zu steigen und ewig den verlorenen Highway hinunterzufahren, die Polizei hinter ihm her. Wie ein Grindhouse-Sisyphos ist er auf ewig dazu verdammt, seine Ängste und Unsicherheiten zu vertreiben, niemals auszuruhen, niemals in der Lage zu sein, sie loszulassen. Fred ist in der Hölle. Oder vielleicht verrückt. So oder so, es ist kein gutes Ende für Fred.

Lynch war seit 1968 viermal verheiratet, wobei eine seiner Ehen – mit der langjährigen Mitarbeiterin Mary Sweeney – weniger als ein Jahr dauerte. „Lost Highway“ ist eine mutige und glorreiche ästhetische Übung – es ist mit Abstand Lynchs am besten aussehender Film –, kann aber auch Unsicherheiten offenbaren, die der Filmemacher in Bezug auf Ehen und deren Scheitern hatte.

Die späten 1990er Jahre waren, wenn Filme ein Indikator sein sollen, auch eine Zeit großer Bilanz. In Filmen wie „Fight Club“, „Pleasantville“ und „American Beauty“ wurden amerikanische Institutionen der alten Welt der Nachkriegszeit untersucht und niedergerissen. „Lost Highway“ ist Lynchs Version dieser Rechnung.

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