Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel nach der Europawahl


Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel sind große Herausforderungen in Europa und verdeutlichen den Kampf junger Menschen beim Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben. Initiativen wie StartNet zielen darauf ab, die Lücke zwischen Bildung und Beschäftigung zu schließen und betonen die Notwendigkeit hochwertiger Bildung, Partnerschaften und Investitionen, um junge Menschen für ihre Zukunft zu befähigen.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Europa mehr als doppelt so hoch wie in anderen Altersgruppen (14,9 % gegenüber 6 % Eurostat 1/2024), während der Fachkräftemangel und das Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage rapide zunehmen. Dieses Paradoxon verdeutlicht die Schwierigkeiten junger Menschen beim Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben.

Die Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt ist ein entscheidender Moment für ihren Bildungs- und Berufsweg und eine Schwachstelle der Bildungs- und Ausbildungssysteme. Noch immer brechen zu viele Schüler und Studenten die Schule ab, haben keine Orientierung und bleiben weder in einer Ausbildung, noch in einer Beschäftigung oder Ausbildung (NEET), mit dramatischen Folgen für ihre zukünftige Karriere und ihr Leben. Darüber hinaus sind qualifizierte Talente für die europäische Wirtschaft von entscheidender Bedeutung, um innovativ zu sein und den grünen und digitalen Wandel zu meistern.

Da sie sich dieser Schlüsselfrage bewusst sind, haben die EU-Institutionen das Thema weiterhin im Vordergrund der Tagesordnung gehalten (Europäisches Jahr der Jugend 2022, Europäisches Jahr der Kompetenzen, verstärkte Jugendgarantie, EU-Kompetenzagenda und -Aktionsplan, Europäische Sozialsäule mit Grundsatz 1). Bildung, Ausbildung und lebenslanges Lernen). Die Fortschritte und Wirkungen vor Ort reichten jedoch nicht aus, um die Kluft zwischen der Bildungs- und der Arbeitswelt zu verringern.

Die Erfahrungen im Rahmen des StartNet-Projekts zeigen, in welche Richtung Veränderungen am effektivsten umgesetzt werden können.

Brücken bauen zwischen Bildung und Arbeit, Mitgliedstaaten, Politik und Praxis

Seit 2017, StartNet – Netzwerk für den Übergang von der Ausbildung in den Beruf, ein Projekt des Goethe-Instituts und der Stiftung Mercator, schlägt Brücken von der Schule in den Beruf. Es geht darum, alle relevanten Stakeholder zusammenzubringen, um eine kollektive, systemische und nachhaltige Wirkung zu erzielen. Es geht darum, ein Bildungsökosystem zu schaffen, Handlungsketten über Altersgruppen hinweg, die kontinuierlich Orientierung und Befähigung bieten und niemanden zurücklassen. Es geht um hochwertige Bildung, Ausbildung, Praktika und Lehrlingsausbildung, die durch Partnerschaften zwischen Bildung, Forschung und Beschäftigung die Fähigkeiten für die Zukunft vermitteln. StartNet erzielt diese Wirkung vor Ort durch Pilotaktionen in Süditalien und mit seinen 18 Partnern aus 12 Ländern, indem es Lernmobilität und Expertenaustausch ermöglicht und Brücken und europäische Partnerschaften über Grenzen hinweg baut. Damit der positive Wandel systemisch wird, schlägt StartNet auch Brücken zwischen Politik und Praxis, um regulatorische Rahmenbedingungen, Programme und Lehrpläne zu verbessern.

Brücken bauen„ ist auch der Titel der hochrangigen Online-Konferenz mit dem European Policy Centre und Connecting Europe am 7. Mai, auf der Erkenntnisse, Herausforderungen und Ziele für den Übergang junger Menschen ins Berufsleben zum Abschluss des Europäischen Jahres der Kompetenzen und im Vorfeld erörtert werden Europawahlen.

Was kommt nach der Europawahl?

„Wissen ist nicht genug; wir müssen uns bewerben. Wollen ist nicht genug; wir müssen tun“, sagte Johann Wolfgang von Goethe in Wilhelm Meisters Wanderjahren. Und sein Zitat könnte immer noch perfekt als Aufruf zum Handeln dienen, um Bildung für die Zukunft zu gestalten. Das Goethe-Institut verfügt über langjährige Erfahrung in der Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Kultur und Bildung sowie in der Vermittlung sprachlicher und interkultureller Kompetenzen, die für die europäische Bildungslandschaft so wichtig sind.

Eine koordinierte europäische Anstrengung zur Steigerung der Investitionen und Partnerschaften in Wissenschaft, Forschung, Bildung und Ausbildung hat das Potenzial, das Blatt zu wenden. Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels bei gleichzeitiger Stärkung innovativer Volkswirtschaften und fortschrittlicher Gesellschaften.

In wenigen Wochen können viele junge Menschen zum ersten Mal bei der Europawahl wählen, immer mehr ab 16 Jahren. Sie haben den Schlüssel für ihre Zukunft, und sie sind der Schlüssel für die Zukunft Europas.

Eine hochwertige Bildung und Ausbildung betrachtet junge Menschen nicht nur als Zielgruppe, sondern als gleichberechtigte Partner. StartNet Jugend wurde gegründet, um ein Forum zu schaffen, um den Stimmen junger Menschen Gehör zu verschaffen, wenn es um ihre Ausbildung und den Übergang ins Berufsleben geht. Die Energie befähigter junger Menschen ist für die europäische Demokratie und ihre Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Es ist die Quelle der Inspiration, die das Bildungssystem vorantreibt – von Eltern und Lehrern bis hin zu Politikern und Experten. Es könnte uns in Zeiten, in denen Einstellungen und Fähigkeiten wichtiger werden als Faktenwissen, in denen die Bildung hinter dem technologischen Fortschritt zurückbleibt, dazu anleiten, neu zu denken, anzuwenden und zu handeln.

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