Jo Baier schreibt und führt Regie für den Nazi-Kriegskriminalitätsthriller „Life Through a Dead Man’s Eyes“ (EXKLUSIV). Beliebteste Pflichtlektüre. Abonnieren Sie den Variety-Newsletter. Mehr von unseren Marken


Der produktive deutsche Regisseur Jo Baier hat sich offiziell verpflichtet, den Thriller „Life Through a Dead Man’s Eyes“ zu schreiben und Regie zu führen, in dem es um einen alternden Nazi-Kriegsverbrecher auf der Flucht vor der Strafverfolgung geht.

Der Film, produziert von Films In Motion aus Berlin in Koproduktion mit Banijays NL Film in Amsterdam, erzählt die eindringliche Geschichte eines ehemaligen SS-Vernichtungslagerwärters, der versucht, der Strafverfolgung durch US-Behörden zu entgehen. Angesichts des Todes verfällt er immer tiefer in einen Albtraum, der seine schlimmsten Befürchtungen übertrifft.

In „Das Leben mit den Augen eines Toten“ sind Matthias Habich („Narziss und Goldmund“) als ehemaliger SS-Handlanger und Herbert Knaup („Sarah Kohr“) als Nazi-Jäger auf seiner Spur zu sehen. Mit dabei ist auch Silke Bodenbender („Eines Tages erzählen wir einander alles“).

Sprechen mit VielfaltBaier sagt, vor allem der düstere historische Aspekt der Geschichte habe sein Interesse geweckt.

„Ich habe mich immer sehr intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Bis heute kann ich nicht begreifen oder nachvollziehen, was in dieser Zeit in Deutschland und den meisten Deutschen wirklich passiert ist. Ich habe mich schon immer mit Ungerechtigkeiten auseinandergesetzt und wollte mit meinen Filmen auf die dunkelsten Stunden aufmerksam machen.“

Tatsächlich hat Baier die Nazizeit und die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs in einer Reihe von Filmen untersucht, darunter „Verlorenes Land“ aus dem Jahr 2002 und „Nicht alle waren Mörder“ aus dem Jahr 2006.

Der deutsch-amerikanische Produzent René Asch von Films In Motion, selbst ein Holocaust-Überlebender, sagt, das Projekt diene als weitere Erinnerung an die Bedrohung, die der Neonazismus immer noch in ganz Europa darstellt, wo Antisemitismus und Rassendiskriminierung nach wie vor sehr real sind. Der Holocaust habe noch nicht allzu lange her, betont er.

„Für mich ist es ein wichtiger Grund, diesen Film zu machen“, erklärt Asch. „Von uns sind nicht mehr so ​​viele übrig.“

Für Baier stellt „Life Through a Dead Man’s Eyes“ die Herausforderung dar, einen Kriegsverbrecher als Protagonisten einer Geschichte darzustellen.

„Was mich jetzt an diesem Thema interessiert, ist einerseits das Aussehen, das Ähnlichkeiten mit Franz Kafka aufweist, und andererseits: Was passiert mit mächtigen Menschen, die ihre Macht missbrauchen, wenn sie ihrer Macht beraubt werden? Sind sie einfache Menschen? Ist das Wort „Mensch“ in diesem Fall noch passend?

„Besonders interessant an unserem Projekt ist die Rückkehr bzw. der Wandel vom Täter zum Opfer – ohne wirklich Mitgefühl für dieses Opfer zu empfinden. Darin erzählen wir einen Albtraum, den sicher unzählige Menschen in Konzentrationslagern zuvor hatten.“

Er fügt hinzu: „Dass der Holocaust und der KZ-Terror aus einer völlig anderen Perspektive gesehen und erzählt werden können, genau das ist das Außergewöhnliche und Besondere an diesem Stoff.“

Baier, zu dessen früheren Werken auch das Historienepos „Heinrich von Navarra“ aus dem Jahr 2010 zählt, schreibt das Drehbuch nach einer Originalidee des US-amerikanischen Schriftstellers J. Frank James und hofft, den Film so bald wie möglich drehen zu können. „Life Through a Dead Man’s Eyes“ wird voraussichtlich vor Ort in Bayern gedreht, die Innenaufnahmen sollen im Studio in Amsterdam gedreht werden.

Asch produziert zusammen mit Alex Doff von NL Film, der als ausführender Produzent fungiert. Den Weltvertrieb des Films übernimmt das Münchner Unternehmen Morefilms.



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