Jean-Marie Straub gestorben: Der radikale französische Filmemacher des Duos Straub-Huillet wurde 89


Der französische Filmemacher Jean-Marie Straub, der mit seiner verstorbenen Frau Danièle Huillet die eine Hälfte des radikalen Arthouse-Filmemacherduos Straub-Huillet war, ist im Alter von 89 Jahren in der Schweiz gestorben.

Straub, der aus der Industriestadt Metz im Nordosten Frankreichs stammte, zog in den 1950er Jahren als Student nach Paris, wo er Huillet zum ersten Mal traf.

Das Paar war in die damals legendäre Filmszene der Stadt involviert, wobei Straub zu den Cahiers du Cinema beitrug und sich mit dem damaligen Mitherausgeber Francois Truffaut anfreundete.

Wie viele der Mitarbeiter des Filmjournals wechselte Straub zum Filmemachen und arbeitete als Assistent von Künstlern wie Jacques Rivette, Abel Gance, Jean Renoir und Robert Bresson.

Das Ehepaar lebte den größten Teil seines Lebens außerhalb Frankreichs und verließ das Land Ende der 1950er Jahre zunächst in Richtung Deutschland, damit Straub nicht zum Wehrdienst nach Algerien einberufen werden konnte.

Ihre zwei Dutzend Werke waren stilistisch und ästhetisch radikal und oft geprägt von der Auseinandersetzung mit kommunistischem Denken und Themen wie Klassenkampf, Antifaschismus und Widerstand.

Erste Funktion Chronik der Anna Magdalena Bach, der 1968 bei den Berliner Filmfestspielen debütierte, bestand aus Nachstellungen der Uraufführungen der Werke von Sebastian Bach, verknüpft mit Auszügen aus dem imaginären Tagebuch der zweiten Frau des Komponisten.

Nachdem Huillet 2006 im Alter von 70 Jahren in Frankreich starb, drehte Straub weiterhin alleine Filme und sammelte im Laufe seiner Karriere 54 Lang- und Kurzfilme.

Er arbeitete bis 2020. 2018 erschien sein Kurzfilm Les Gens du Lacüber einen Menschenschmuggler, der Flüchtlingen und Widerstandskämpfern hilft, wurde beim Schweizer Festival Cinéma du Réel erwähnt.



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