Futurama Staffel 11 schmuggelt einige seiner bisher besten Satire in eine gestelzte Kritik an Cancel Culture


Die Leela-Geschichte und die Zapp-Geschichte werden sich schließlich auf unerwartete Weise überschneiden, wodurch Zapp zum Helden wird.

Zapp ist nach dem Höhepunkt der Episode wieder in seiner alten Position und ist für sein jahrelanges missbräuchliches, unbeholfenes Verhalten weitgehend entlastet. Zapp lernt nichts. DOOP beginnt sogar zu bemerken, dass Zapps Mangel an Sensibilität eine Stärke ist. DOOP bemerkte, dass man „mit der PC-Kultur“ nichts anderes bekommt als „schwache Kapitäne, die zu feige sind, die Hilflosen zu erschießen“. Zapp, der bereit ist, beleidigend, vulgär und egomanisch zu sein, verleiht DOOP seine ganze Macht.

Aber dann kann man doch den Witz erkennen, oder? Zapps mangelndes Wachstum – und die allgemeine Bosheit von DOOP als Organisation – sind die zentrale Pointe der Episode. Fans werden Ihnen sagen können, dass das Universum von „Futurama“ genauso kleinlich, unsinnig und oberflächlich ist wie die Gegenwart, wenn nicht sogar noch mehr. DOOP ist eine korrupte Organisation, die in Richtung Sensibilität vortäuscht, in Wirklichkeit aber nur eine Form organisierter militärischer Plünderung betreibt. So sehr sich das Publikum im Jahr 2023 auch eine Bestrafung Zapps wünschen würde, lebt er eindeutig in einer Welt, in der sein abscheuliches Verhalten von Vorteil ist. Zapp ist irgendwie böse, aber die Welt, in der er lebt, ist es auch. Korruption bringt die Korrupten hervor und beschützt die Korrupten. Hier werden nur Sanftmut, persönlicher Trost und Ehrlichkeit getadelt.

Die Satire auf die Abbruchkultur in „Zapp Gets Canceled“ ist also letztlich zutiefst zynisch. Wir können die Welt nicht von korrupten Menschen befreien, wenn es korrupte Systeme gibt, die es ihnen ermöglichen, zu gedeihen. Zapp Brannigan erfährt, dass er Recht hatte und dass es die beste Art zu leben ist, ein Arsch zu sein. Für „Futurama“ ist das düster passend.

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