Frankreichs wachsende Wasserkrise – Down to Earth

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Trockene Flüsse, durstige Dörfer und erschöpfte Grundwasserreserven: Da die Wasserversorgung immer unsicherer wird, bereitet sich Frankreich auf einen weiteren trockenen Sommer vor. Aber das Land hat einen Überlebensplan: eine schwindende Ressource teilen, wiederverwenden und retten. Das Down to Earth-Team schaut genauer hin.

Die Krise ist nahezu dauerhaft geworden. Die Dürre trifft Frankreich hart und die erneuerbaren Wasserressourcen schrumpfen. In Saint-Marcel-de-Careiret, in der südlichen Region Gard, verdeutlicht das Kommen und Gehen der Tankwagen, die die Kleinstadt mit Wasser versorgen, die Notlage.

Um eine immer kostbarer werdende Ressource zu schonen, hat die Regierung ihren „Wasserplan“ ins Leben gerufen: einen Fahrplan, der mit massiven Investitionen zur Erreichung spezifischer Ziele einhergeht. Der Plan fordert beispielsweise, dass das Abwasser mit einer Rate von 10 Prozent wiederverwendet wird, verglichen mit weniger als 1 Prozent heute, und dass dringend Maßnahmen ergriffen werden, um Wasserlecks an den 170 empfindlichsten Stellen in Frankreich zu schließen.

Vor Ort kommen die Maßnahmen allmählich in Gang. Aufbereitetes Wasser aus der Kläranlage Saint-Drézéry im südlichen Departement Hérault wird zur Bewässerung der nahegelegenen Hecken und Weiden verwendet. Weitere Anwendungen wie Straßenreinigung, Brandbekämpfung und Bewässerung von Gemüsepflanzen könnten bald folgen.

In der südlichen Stadt Montpellier setzt die Wasserbehörde akustische Geräte über dem veralteten Trinkwasserleitungsnetz ein, um Lecks aufzuspüren. Durch die Behebung von Leckagen konnten bereits zwei Millionen Kubikmeter Wasser eingespart werden, wobei die Verlustrate in der Stadt 13 Prozent beträgt, verglichen mit dem Landesdurchschnitt von 20 Prozent.

80 Prozent des Wasserverbrauchs in Frankreich entfallen im Sommer auf die Landwirtschaft. Der Sektor muss eine wichtige Rolle bei den Bemühungen spielen, durch eine Änderung seiner Praktiken weniger Wasser zu verbrauchen. Einige Pflanzensorten müssen durch andere ersetzt werden, die wassersparender sind. Dennoch müssen diese Sorten sorgfältig ausgewählt werden. Dieser Herausforderung stellt sich das Institut national de la recherche agronomique (INRAE) in Okzitanien-Montpellier, wo Wissenschaftler zehn Weizensorten auf dem Feld testen, um ihre Toleranz gegenüber Wassermangel und Klimawandel zu bestimmen.

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