Der Mississippi ist immer noch in Dürre, und ein Ende ist nicht in Sicht. Die historisch niedrigen Wasserstände in der stark befahrenen Wasserstraße stören den Transport, die Erholung und sogar die Wasserqualität entlang des Flusses.
Plaquemines Parish, eine Gemeinde südlich von New Orleans, wurde gewarnt, dass Salzwasser die Trinkwasserversorgung von bis zu 3.000 Menschen in der Region durchdrungen hat. Lokale Beamte sind besorgt, dass dies Gesundheitsrisiken darstellen könnte, insbesondere für Gemeindemitglieder mit chronischen Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck, CNN berichtete. Das Salzwasser gelangte in die Wasserversorgung der Gemeinde, weil Wasser aus dem Golf von Mexiko in den Fluss strömte. Da der Wasserstand im Fluss so niedrig ist, fließt er langsamer als gewöhnlich, was es laut CNN schwieriger gemacht hat, das Salzwasser fernzuhalten.
Die extrem niedrigen Wasserstände haben auch den Transport von Waren und Menschen durcheinander gebracht. Mitte Oktober war die Dürre Unterbrechung des Schiffsverkehrs und der Kapazität. Die Küstenwache berichtete, dass acht Lastkähne im Fluss auf Grund gelaufen seien und in Sand und Schlamm stecken geblieben seien, über den die Lastkähne letztes Jahr leicht gesegelt wären. Das US Army Corps of Engineers musste mehrere Stellen entlang des Flusses ausbaggern, um weitere Schifffahrtsunterbrechungen zu vermeiden. Lastkähne mussten etwa 20 % weniger Fracht befördern, um nicht auf Grund zu laufen, was für das Land eine schlechte Nachricht ist bereits unterbrochene Lieferketten. Dies hat den Versand von Düngemitteln und Getreide an Landwirte in mehreren Bundesstaaten vor dem bevorstehenden Winterfrost verlangsamt. Bloomberg berichtet.
Die Dürre hat auch die Erholung entlang des Mississippi verändert. In Missouri können die Einheimischen entlang eines halb freigelegten Flussbetts zum Tower Rock, einer Felsformation im Fluss, wandern. Vor der Dürre war dieses Gebiet nur per Boot erreichbar, Der Atlantik berichtete. Einige Jachthäfen in Tennessee haben so niedrige Wasserstände, dass die Boote jetzt in ein paar Zentimeter schlammigem Wasser sitzen. Die einst versunkene Diamond Lady ist jetzt vollständig sichtbar in der Riverside Park Marina in Memphis.
Die USA werden von einem geschlagen anhaltende Megadürre. Im März die National Oceanic and Atmospheric Administration vorhergesagte weit verbreitete Dürre durch den Frühling und Sommer. Bis Anfang August erlebte mehr als die Hälfte des Landes irgendeine Form von Dürrebedingungen. Eine Kombination aus Klimawandel und menschlicher Aktivität ist beitragen zu immer intensiveren Dürren weltweit.
Und es sieht so aus, als ob dem Land ein weiteres Jahr der Trockenheit bevorsteht. Letzten Monat gab die NOAA bekannt, dass La Niña für eine Zeit bleibt drittes Jahr in Folge. Es wird erwartet, dass die Staaten im Golf und im Südwesten unterdurchschnittliche Niederschlagsraten verzeichnen werden, sodass der Mississippi und die ihn verbindenden Wasserstraßen möglicherweise wenig Ruhe haben werden.