Flexibles Arbeiten, großes europäisches Unternehmen


Laut einer umfangreichen neuen ACCA-Umfrage haben sich Hybrid- und Fernarbeit in ganz Europa so weit verbreitet, dass nur 31 % der professionellen Buchhalter angeben, dass sie ausschließlich im Büro arbeiten. Dies ist ein deutlich geringerer Anteil als im weltweiten Durchschnitt, wo mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer Vollzeit im Büro arbeitet.

Dies ist eine wichtige Erkenntnis der ACCA Talenttrends für Europa 2023. Der Bericht baut auf dem auf Globale Talenttrends Der Bericht befragte 8.405 professionelle Buchhalter in 148 Ländern und ist eine der umfangreichsten Studien, die je in diesem Berufszweig durchgeführt wurden.

Inflationsängste

Die mit Abstand größte Sorge sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer in diesem Beruf war die Inflation. Mehr als die Hälfte (54 %) der Befragten identifizierten dies als eines der drei größten Anliegen, gefolgt von Wohlbefinden und psychischer Gesundheit, die von 36 % der Stichprobe als eines der drei größten Anliegen genannt wurden.

64 % der Generation Z arbeiten Vollzeit im Büro, verglichen mit 17 % der über 57-Jährigen

Buchhalter, die im Non-Profit-Sektor tätig sind, dürften vor allem die Inflation beunruhigen, dicht gefolgt von KMU.

Die Umfrage zeigt nicht nur die Sorgen auf, mit denen Finanzfachleute und ihre Arbeitgeber weltweit zu kämpfen haben, sondern auch die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeitsmuster.

Hybrides Arbeiten

Daraus geht hervor, dass 56 % der Befragten in Europa seit der Pandemie eine Mischung aus Heim- und Büroarbeit eingeführt haben, während 13 % vollständig aus der Ferne arbeiten. In Irland ist Hybrid- und Remote-Arbeit noch stärker verankert, und nur 17 % der Befragten geben an, dass sie vollständig im Büro arbeiten. Aber es gibt einen starken Generationsunterschied; 64 % der Generation Z (definiert als Personen unter 25 Jahren) arbeiten Vollzeit im Büro, verglichen mit nur 17 % der Personen ab 57 Jahren.

Die Umfrage ist ein gutes Beispiel dafür, wie beliebt flexibles Arbeiten ist. Fast neun von zehn Befragten in Europa gaben an, dass sie in Zukunft mindestens einen Tag pro Woche aus der Ferne arbeiten würden, und drei Viertel sagen, dass sie produktiver sind, wenn sie aus der Ferne arbeiten – bei den weiblichen Befragten sind es 82 %.

Talentkrise

Der Bericht weist darauf hin, dass flexibles Arbeiten nur ein Hinweis auf einen wachsenden Talentmangel im Beruf ist: „Dieses hohe Maß an flexiblem Arbeiten spiegelt möglicherweise die anspruchsvolle Qualifikationslandschaft für Arbeitgeber wider, in der es einen erheblichen Wettbewerb um Talente gibt.“

Fast die Hälfte der Umzugswilligen sucht nach einer Stelle außerhalb ihres aktuellen Arbeitgebers

Insgesamt setzt die zunehmende Mobilität innerhalb des Berufs die Arbeitgeber bei der Suche nach den besten Talenten unter Druck. Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie planen, innerhalb der nächsten zwei Jahre in eine neue Position zu wechseln, und 39 % gaben an, dass sie planen, innerhalb von 12 Monaten zu wechseln. Fast die Hälfte der Umzugswilligen sucht nach einer Stelle außerhalb ihres aktuellen Arbeitgebers.

„Arbeitgeber aus allen Branchen äußerten große Bedenken hinsichtlich der Bindung von Talenten angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und der Unsicherheit über die weitere Entwicklung“, heißt es in dem Bericht. „Organisationen sind bestrebt, Strategien zu entwickeln, die die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern unterstützen können, wobei Hybrid- und Remote-Arbeit oft ein zentraler Bestandteil der untersuchten Strategien sind.“

Angesichts des Interesses an flexiblem Arbeiten überrascht es nicht, dass auch Buchhalter in ganz Europa und darüber hinaus an Wohlbefinden und psychische Gesundheit denken – 77 % geben an, dass sie sich eine bessere Work-Life-Balance wünschen. Jüngere Mitglieder geben eher an, dass ihre psychische Gesundheit unter dem Arbeitsdruck leidet, doch die Besorgnis besteht über alle Generationen hinweg (57 % aller Befragten geben an, dass ihre psychische Gesundheit durch die Arbeit beeinträchtigt wird) – und ist bei denen, die für sie arbeiten, am höchsten Big Four und mittelständische Wirtschaftsprüfungsunternehmen.

Anhaltende Bedenken

Die gute Nachricht ist, dass der Berufsstand in Sachen Inklusion Fortschritte macht. Befragte in ganz Europa glauben, dass ihre Organisationen bei einer Reihe von Inklusionskennzahlen positive Fortschritte machen; Insgesamt sagen 69 %, dass ihr Arbeitgeber inklusiv ist. Die Antworten zum Thema soziale Mobilität sind jedoch weniger beeindruckend: 36 % gaben an, dass ein niedriger sozioökonomischer Hintergrund immer noch ein Hindernis für den Fortschritt innerhalb ihrer Organisation darstellt.

73 % sagten, sie würden sich über mehr Schulungen durch ihren Arbeitgeber freuen

Der Bericht bewertete auch die Einstellung der Buchhalter zur Technologie. Während die überwiegende Mehrheit der Befragten erkennt, wie Technologie den Wert steigern kann, waren 36 % besorgt, dass Technologie irgendwann einen Teil oder alle ihrer Rollen ersetzen könnte. Und 73 % sagten, sie würden sich über mehr Schulungen durch ihren Arbeitgeber freuen, was dem globalen Trend entspricht und laut Bericht ein Hinweis auf die anhaltende Qualifikationslücke ist.

Insgesamt zeichnen die globalen und europäischen Talentumfragen ein Bild der sich verändernden Arbeitsmuster, sind aber auch eine Warnung an die Arbeitgeber, dass die Talentknappheit weiterhin eine Herausforderung darstellt. Lohnsätze mögen für professionelle Buchhalter weiterhin Priorität haben, doch der Ort und die Art der Arbeit sowie eine gute Work-Life-Balance werden gleichermaßen wichtig.



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