EZB und billiges Gas sind für den Einbruch der Wärmepumpe verantwortlich, sagt Lobbygruppe


Die Brüsseler Lobbygruppe für Wärmepumpen hat auf der Grundlage einer 16-Länder-Analyse einen Umsatzrückgang von 5 % im Jahr 2023 auf höhere Zinsen und billiges Erdgas zurückgeführt.

Europäischer Vertrieb von Wärmepumpen – einer Schlüsseltechnologie zur Dekarbonisierung des Wärmesektors – verzeichnete im Jahr 2023 einen Einbruch von 5 %eine Premiere für die Branche, die zuvor mehr als ein Jahrzehnt lang ein ununterbrochenes Wachstum erlebt hatte.

In einer Analyse der größten europäischen Märkte stellte die Brüsseler Branchenvertretung – die European Heat Pump Association (EHPA) – fest, dass „billiges Gas und teure Bankkredite“ die Hauptursachen seien.

Angesichts der Rekordinflation in den letzten zwei Jahren hat die Europäische Zentralbank dies getan wiederholt die Zinsen erhöht.

Neben mehreren nationalen Besonderheiten – Italien setzte Subventionen aus, während die Strompreise in Polen und der Slowakei stiegen – musste der Markt einbrechen, argumentiert die Lobbygruppe.

„Es ist kein Hexenwerk: Wenn man sich mit der Politik anlegt, wird es auch mit dem Markt kollidieren“, kommentierte Jozefien Vanbecelaere, Leiter für EU-Angelegenheiten bei EHPA.

Hohe Zinsen beeinträchtigen den Umsatz doppelt, der Bericht der Lobbygruppe stellt fest: Fremdfinanzierte Wärmepumpen verlieren an Attraktivität, während der Neubau von Häusern – bei denen Wärmepumpen Standard sind – langsamer voranschreitet.

Seit September 2023 beträgt der Festzinssatz der EZB 4,5 %. Mittlerweile haben sich die Gaspreise am niederländischen TTF-Benchmark ihrem Vorkriegsniveau angenähert und liegen auf absehbare Zeit bei etwa 30 € pro MWh.

Die meisten EU-Politiken zur Stärkung der Wärmepumpenindustrie sind entweder in Brüssel ins Stocken geraten oder wurden von den EU-Mitgliedstaaten abgeschwächt.

Die Energiebesteuerungsrichtlinie – die das Missverhältnis zwischen Strom- und Gasbesteuerung hätte beheben sollen – hat seit der vorgeschlagenen Überarbeitung im Jahr 2021 keine nennenswerten Fortschritte gemacht. A Belgischer Vorstoß zur Wiederbelebung der Reform kam im Februar zum Stillstand.

Der Wärmepumpen-Aktionsplan – eine Mitteilung der Europäischen Kommission mit einer langfristigen Perspektive, die Lobbygruppen in ihre jeweiligen Länder hätten bringen können – war Ende letzten Jahres von der Tagesordnung gestrichen.

Im verarbeitenden Gewerbe wird der EU-Net-Zero-Industriegesetz – der auch Wärmepumpen einschließt – am 23. April vom EU-Gesetzgeber verabschiedet, obwohl das Gesetz voraussichtlich keine Umsatzsteigerungen bringen wird.

[Edited by Alice Taylor]

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