EZB hält Zinsen auf Rekordniveau: Inflation soll bis 2025 2 % erreichen


Die EZB beließ ihre Leitzinsen im März unverändert und stellte einen weiteren Rückgang der Inflation fest. Es wird nun erwartet, dass der Preisdruck bis 2025 das Ziel von 2 % erreichen wird.

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Wie von Marktbeobachtern allgemein vorhergesagt, behielt die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer März-Sitzung ihre Leitzinsen bei. Die EZB betonte, dass die Inflation weiter zurückgegangen sei, bekräftigte jedoch ihr Engagement, den Preisdruck wieder auf das mittelfristige Ziel von 2 % zurückzuführen.

In ihrer jüngsten Entscheidung beließ die EZB den Hauptrefinanzierungssatz bei 4,5 %, was den höchsten Stand seit 22 Jahren darstellt. Auch der Spitzenrefinanzierungssatz blieb stabil bei 4,75 % und markierte damit den höchsten Stand seit 24 Jahren, während der Zinssatz für die Einlagefazilität auf einem Rekordhoch von 4 % blieb.

Der jüngste Ausblick der EZB zeigt einen Rückgang der Inflation und des Wachstums

Die jüngsten Prognosen unserer Mitarbeiter gehen davon aus, dass die Inflation im Jahr 2024 voraussichtlich durchschnittlich 2,3 % betragen wird, gefolgt von 2,0 % im Jahr 2025 und 1,9 % im Jahr 2026. Darüber hinaus wurden die Inflationsprognosen ohne Energie und Nahrungsmittel nach unten angepasst und liegen im Jahr 2024 bei durchschnittlich 2,6 %. 2,1 % für 2025 und 2,0 % für 2026.

Der Stab hat seine Wachstumsprognose für 2024 auf 0,6 % nach unten angepasst und geht davon aus, dass die Wirtschaftstätigkeit in naher Zukunft weiterhin gedämpft bleiben wird. Sie gehen jedoch davon aus, dass sich die Wirtschaft danach wieder erholt, mit prognostizierten Wachstumsraten von 1,5 % im Jahr 2025 und 1,6 % im Jahr 2026.

Die EZB gab an, dass trotz der Lockerung der meisten Messgrößen der zugrunde liegenden Inflation der anhaltende inländische Preisdruck anhält, was teilweise auf das robuste Lohnwachstum zurückzuführen ist.

Frankfurt bekräftigt den datenabhängigen Ansatz

Die Forward Guidance der EZB unterstreicht ihre Absicht, Wirtschaftsdaten zu bewerten, um das angemessene Niveau und die Dauer ihrer künftigen Politik festzulegen.

Die Erklärung betont den datenabhängigen Ansatz des EZB-Rats bei der Beurteilung der Inflationsdynamik und der wirtschaftlichen Bedingungen, um den angemessenen Kurs der Geldpolitik festzulegen.

Aktuelle vorläufige Daten von Eurostat deuten darauf hin, dass die Inflationsrate für den Euroraum im Februar 2024 im Jahresvergleich auf 2,6 % gesunken ist, weniger als die 2,8 % im Vormonat, aber immer noch leicht über den Markterwartungen von 2,5 %.

Es wurden keine Änderungen bezüglich des Asset Purchase Program (APP) oder des Pandemic Emergency Purchase Program (PEPP) angekündigt. Das APP-Portfolio wird systematisch und vorhersehbar reduziert, da das Eurosystem die Reinvestitionen aus fällig werdenden Wertpapieren einstellt.

Was das PEPP betrifft, wird die EZB das PEPP-Portfolio ab der zweiten Hälfte des Jahres 2024 um durchschnittlich 7,5 Milliarden Euro pro Monat reduzieren und die Reinvestitionen im Rahmen des PEPP bis Ende 2024 einstellen.

Marktreaktionen

Futures auf kurzfristige Zinssätze deuten darauf hin, dass der Markt mit Zinssenkungen durch die EZB um einen ganzen Prozentpunkt rechnet, wobei die ersten Zinssenkungen voraussichtlich im Juni umgesetzt werden.

Nach der Veröffentlichung der jüngsten Expertenprognosen der EZB führten die ersten Marktreaktionen zu einer Abschwächung des Euro gegenüber dem Dollar, wobei das EUR/USD-Paar auf 1,0880 nachgab.

Die Renditen von Staatsanleihen im gesamten Euroraum verzeichneten einen allgemeinen Rückgang. Insbesondere die Rendite deutscher Bundesanleihen sank um 6 Basispunkte auf 2,28 % und markierte damit den niedrigsten Stand seit einem Monat. Unterdessen sank auch die 10-jährige italienische BTP-Rendite um 7 Basispunkte auf 3,58 % und erreichte den niedrigsten Stand seit Ende Dezember 2023.

Die europäischen Aktienindizes erholten sich stark, angetrieben durch die gestiegenen Erwartungen an Zinssenkungen nach den neuen Prognosen der EZB-Mitarbeiter.

Der Euro Stoxx 50 stieg auf 4.950 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit November 2000. Vor allem spanische Aktien entwickelten sich gut, wobei der IBEX 35-Index im Laufe des Tages um 1,1 % zulegte.

Auch der französische CAC 40-Index verzeichnete bis 14:25 Uhr MEZ einen leichten Anstieg von 0,5 % und näherte sich mit fast 8.000 Punkten einem neuen Allzeithoch.

Die Anleger warten nun gespannt auf die Ausführungen von EZB-Präsidentin Lagarde, die um 14:45 Uhr MEZ beginnen sollen.

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