Europas Top-Finanzzentren: Wo lässt sich am besten Geschäfte machen?


Die USA haben fünf Finanzzentren in den Top 10 der Welt, während Europa nur zwei vor sich hat, aber wie schneiden europäische Städte untereinander ab?

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In der sich schnell entwickelnden globalen Finanzlandschaft stehen europäische Städte in einem harten Wettbewerb darum, sich als robuste Finanzzentren zu etablieren – ein attraktives Label, das wichtige Investitionen von Unternehmensinhabern und erhöhte Aufmerksamkeit von politischen Entscheidungsträgern mit sich bringen kann.

In einem aktuellen Ranking des Global Financial Centres Index (GFCI) gehören sieben europäische Städte zu den 20 größten Finanzzentren der Welt.

Während die USA das obere Ende der Liste dominieren, liegt New York an erster Stelle, gefolgt von London weiterhin führend in Europa.

Im Vergleich zu den vorherigen Rankings hat es sich leicht dem Big Apple angenähert und liegt weltweit auf dem zweiten Platz, liegt aber nur knapp vor Singapur und Hongkong auf den Plätzen drei und vier.

Wie schneiden andere europäische Städte ab und welche Faktoren machen eine Stadt zu einem wettbewerbsfähigen Finanzplatz?

Genf erhebt sich

Das schweizerische Genf ist neben der britischen Hauptstadt die einzige andere europäische Stadt in den Top 10.

Mit einer Verbesserung seiner Bewertung um 29 Punkte hat Genf laut GFCI im vergangenen Jahr seine Finanzkonkurrenten überholt und ist vom 23. auf den 10. Platz vorgerückt.

Die Schweizer Stadt liegt nur fünf Punkte hinter dem fünften Platz, den San Francisco belegt.

Analysten nennen das regulatorische Umfeld und die geringe Korruption in der Schweiz als große Vorteile für die Finanzkraft ihrer Städte.

Die Finanzhauptstadt der EU überholt Paris

Frankfurt, Heimat der europäische Zentralbankhat sich im neuesten Bericht den dritten europäischen Spitzenplatz von Paris gesichert.

Frankfurt, bekannt als die Stadt des Euro, ist auch die Heimat der deutschen Zentralbank: der Bundesbank.

Der deutsche Finanzstandort stieg weltweit im GFCI vom 17. auf den 14. Platz, während Paris vom 14. auf den 15. Platz abrutschte. Allerdings trennt sie nur ein Bewertungspunkt.

Auch Frankfurt gehört zu den 15 Städten, denen die Umfrageteilnehmer einen Bedeutungszuwachs erwarten.

Die europäischen Städte, die die Top 20 komplettieren, sind Luxemburg (16.), Zürich (18.) und Amsterdam (19.).

Deutschland hat fünf Städte in den Top 50

Deutschland ist das stärkste europäische Nation wenn es darum geht, die Rankings nach Ländern zu betrachten.

Obwohl keine von ihnen in den Top 10 vertreten ist, hat Deutschland fünf Städte in der weltweiten Top 50-Liste – mehr als alle europäischen Länder.

Neben Frankfurt verbesserte sich Berlin vom 26. auf den 23. Platz, während München vom 18. auf den 26. Platz zurückfiel.

Stuttgart stieg leicht vom 47. auf den 46. Platz, während Hamburg vom 43. auf den 49. Platz zurückfiel.

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Die Schweiz ist das europäische Land mit den zweitmeisten Städten in den Top 50, wobei Lugano auf Platz 47 liegt. Großbritannien hat zwei, wobei Edinburgh auf Platz 34 liegt.

Die anderen europäischen Städte in den Top 50 sind Irlands Dublin (25.), Schwedens Stockholm (40.), Norwegens Oslo (42.), Italiens Mailand (45.), Spaniens Madrid (48.) und Finnlands Helsinki (50.).

Ihre individuellen Bewertungen sind eng beieinander gruppiert, was auf mögliche Änderungen im nächsten GFCI-Bericht hindeutet.

Die Abhängigkeiten der britischen Krone machen den Schnitt aus, aber es gibt ein deutliches Ost-West-Gefälle

Erwähnenswert sind auch die drei Dependencies der britischen Krone, die jeweils einen Platz in den Top 60 belegen. Jersey, Guernsey und die Isle of Man belegen den 52., 58. bzw. 59. Platz. Sie gehören nicht zum Vereinigten Königreich, sondern sind selbstverwaltete Besitztümer der britischen Krone.

Der GFCI kategorisiert Europa in zwei Gruppen: Westeuropa sowie Osteuropa und Zentralasien, wobei eine deutliche Kluft zwischen Ost und West zu erkennen ist.

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Bis zum 60. Platz in der Liste befinden sich alle besten Finanzzentren Europas in der Gruppe Westeuropa.

Das kasachische Astana liegt auf Platz 60 und belegt damit den höchsten Platz in der Gruppe Osteuropa und Zentralasien. Als nächstes folgt Prag auf Platz 79 und dann Tallinn auf Platz 87.

Außerhalb Europas schnitten die USA mit fünf Finanzzentren unter den Top 10 gut ab, was die Stärke der US-Wirtschaft widerspiegelt. Auch führende chinesische Zentren waren in den Top 20 vertreten.

Was macht einen guten Finanzplatz aus?

Laut GFCI 34 stehen der Ruf und das Geschäftsumfeld einer Stadt in erheblichem Zusammenhang mit ihrer finanziellen Wettbewerbsfähigkeit.

Der Bericht kam zu dem Schluss, dass der Corruption Perception Index und der Economic Freedom of the World Index den Zusammenhang verdeutlichen: Das Rating einer Stadt als Finanzzentrum steigt mit der Zunahme wirtschaftlicher Freiheit und der Abnahme der Korruptionswahrnehmung.

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Auch das Branding einer Stadt ist ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Wettbewerbsfähigkeit von Finanzzentren.

Analysten sagen, dass ein positiver Ruf einer Stadt, der durch Faktoren wie Sicherheit, Stabilität, kulturelle Angebote und Lebensqualität aufgebaut wird, Unternehmen, Fachleute und Investoren anziehen kann.

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