EU-Bericht nennt drei beste Länder für Wärmepumpen


Während der Betrieb einer Wärmepumpe in weiten Teilen Europas nach wie vor recht teuer ist, heißt es in einem Bericht der offiziellen Forschungseinrichtung der EU identifiziert drei EU-Länder, die aufgrund ihrer im Vergleich zu Gas konkurrenzfähigen Strompreise gut für Wärmepumpen geeignet sind.

Wärmepumpen – sogenannte „Reverse-Kühlschränke“, die Häuser mithilfe von Strom und Außentemperaturen heizen – gelten als entscheidend, um das Heizen und Kühlen von Häusern klimafreundlich zu gestalten. Der Schätzungen der Europäischen Kommission dass bis 2040 mehr als 80 Millionen Geräte im gesamten Block installiert sein werden.

Aufgrund der höheren Vorlaufkosten sind Wärmepumpen jedoch darauf angewiesen, dass Strom im Vergleich zu Gas nicht zu teuer ist. Industrie und Experten gehen davon aus, dass Strom nicht mehr als das Zweieinhalbfache von Gas kosten sollte.

Als die Gaspreise stiegen, folgten auch die Verkäufe von Wärmepumpen – nur um fallen zu lassen als die Benzinpreise wieder sanken.

In einem neuen Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU wurden jedoch die drei EU-Länder identifiziert, in denen das Energiepreisverhältnis Wärmepumpen begünstigt: Schweden, Bulgarien und Portugal. In jedem Land ist Strom höchstens 50 % teurer als Gas – ein Verhältnis, das Wärmepumpen begünstigt, die dreimal effizienter arbeiten als Gaskessel.

Das richtige Energiepreisverhältnis steigert zwar die Einsatzquote von Wärmepumpen, ist aber nicht der einzige Faktor, denn auch staatliche Installationszuschüsse machen einen großen Unterschied.

In Schweden sind über zwei Millionen Wärmepumpen installiert – jeder fünfte Bürger besitzt eine. Im Vergleich dazu kommt in Deutschland auf 50 Einwohner gerade einmal eine Wärmepumpe.

Wärmepumpen in Schweden – unterstützt durch bis zu 1.890 Euro Fördermittel – sind für die Emissionsreduzierung am effektivsten, da der Strommix des Landes bereits fast vollständig erneuerbar ist. Im Ergebnis kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass jede neue Wärmepumpe in Schweden 99 % weniger CO2 ausstößt als eine fossile Heizung.

In Portugal wird der Wärmepumpenmarkt von Luft-Luft-Wärmepumpen, umgangssprachlich auch als Klimaanlagen bezeichnet, dominiert. Dennoch kommt trotz des günstigen Preisverhältnisses auf 37 Bürger nur ein Gerät. Eine Förderregelung, die 85 % der Installationskosten abdeckt und auf 2.500 Euro begrenzt ist, soll diese Zahlen erhöhen.

Trotz des günstigen Preisverhältnisses haben Wärmepumpen in Bulgarien Probleme – auf 160 Einwohner kommt nur ein Gerät.

Die schlechtesten Darsteller

Einige Länder zeichnen sich durch ein ausgefallenes Strom-Gas-Preisverhältnis aus: Italien, Belgien und Litauen.

Der jahrzehntelange Einbau von Klimaanlagen hat in Italien zu einem vergleichsweise hohen Anteil an Wärmepumpen geführt. Diese Geräte sorgen im Sommer für Kühlung. Infolge, Pro 20 Bürger wird ein Gerät installiert. Allerdings ist Strom in Italien viermal teurer als Gas, sodass der Einsatz zum Heizen im Winter deutlich weniger attraktiv ist.

Belgien zeichnet ein ähnliches Bild – allerdings handelt es sich bei den meisten verkauften Wärmepumpen um die größeren, teureren (aber effizienteren) wasserbasierten Modelle, sodass ihr Umsatzanteil nur 12 % beträgt. Mit einem Strom-zu-Gas-Preisverhältnis, das dem Italiens ähnelt, verursachen sie für ihre Eigentümer doppelte Kosten: hohe Investitions- und Betriebskosten.

Nur Litauen, wo Strom fünfmal teurer ist als Gas, verfügt über einen ungünstigeren Energiepreisrahmen. Doch dank großzügiger staatlicher Subventionen machen Wärmepumpen seit 2019 fast 50 % der Neuheizungsverkäufe aus.

[Edited by Donagh Cagney/Alice Taylor]

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