Es ist an der Zeit, unser Engagement für den Tierschutz zu verstärken


Die EU und ihre Mitgliedstaaten können und müssen gemeinsam mehr für den Tierschutz tun. Dies ist die klare Botschaft, die die belgische EU-Ratspräsidentschaft mit der Organisation einer eintägigen Konferenz über unseren Umgang mit Tieren vermitteln möchte, schreibt Stella Kyriakides. Ben Weyt, Céline Tellie und Bernard Clerfay.

Stella Kyriakides ist EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Ben Weyts ist der flämische Tierschutzminister. Céline Tellier ist wallonische Tierschutzministerin. Bernard Clerfayt ist Tierschutzminister der Region Brüssel-Hauptstadt.

Es gibt viele Europäer, die große Liebe zu Tieren haben. Eine aktuelle EU-weite Umfrage ergab, dass 84 % der Europäer der Meinung sind, dass das Wohlergehen von Nutztieren besser geschützt werden sollte. Es ist auch ein Bereich, in dem Herausforderungen und Lösungen über die Grenzen einzelner EU-Mitgliedstaaten hinausgehen.

Daher ist eine stärkere Zusammenarbeit auf EU-Ebene im Tierschutz erforderlich. Zu Beginn des Mandats der Kommission wurden Maßnahmen in diesem Bereich als vorrangig eingestuft. Der belgische Vorsitz im Rat der Europäischen Union ist der Ansicht, dass es an der Zeit ist, die Tierschutzvorschriften auf europäischer Ebene energischer anzugehen.

Im Dezember 2023 schlug die Kommission ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung des Tierschutzes in ganz Europa vor. Die Vorschläge würden die größte Reform der EU-Tierschutzvorschriften in den letzten 20 Jahren darstellen.

In den kommenden Monaten will die belgische EU-Ratspräsidentschaft das von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Maßnahmenpaket vorantreiben.

Der allererste Vorschlag zum Wohlergehen von Hunden und Katzen und ihrer Rückverfolgbarkeit stößt bei vielen Bürgern auf besondere Resonanz, da fast die Hälfte aller EU-Haushalte ein Haustier haben. Die Bürger möchten wissen, dass ihre Haustiere keine Strapazen erlitten haben und unter den bestmöglichen Bedingungen aufgezogen wurden.

Der Vorschlag steht auch im Zusammenhang mit dem rasanten Anstieg des Handels mit Hunden und Katzen in den letzten Jahren, dessen jährlicher Wert auf 1,3 Milliarden Euro geschätzt wird.

Obwohl es in der EU viele verantwortungsbewusste und seriöse Verkäufer gibt, ist es wichtig, in allen Mitgliedstaaten gemeinsame Regeln zu haben Zucht, Unterbringung, Pflege und Behandlung dieser Tiere in Zuchtbetrieben, Tierhandlungen, aber auch in Tierheimen, um zu verhindern, dass skrupellose Betreiber diese boomende Branche ausnutzen.

Strenge Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit sowie einfachere Kontrollen bei Online-Verkäufen werden betrügerische Praktiken weiter bekämpfen und den Behörden helfen, den Handel mit Hunden und Katzen zu kontrollieren. Käufer können überprüfen, ob die Identifizierung und Registrierung dieser Tiere korrekt ist. Schließlich müssen bei der Einfuhr von Hunden und Katzen gleichwertige Tierschutzstandards eingehalten werden.

Die andere Säule des Kommissionsvorschlags basiert auf einem einfachen Prinzip: Tiere sollten so transportiert werden, dass ihr Wohlergehen gewahrt bleibt. Wir haben Fortschritte gemacht, um die aktuellen EU-Vorschriften für den Transport von Tieren zu überarbeiten.

Deshalb wollen wir die Reisezeiten verkürzen und das wiederholte Be- und Entladen von Tieren reduzieren. Für Schlachttiere und gefährdete Tiere, beispielsweise nicht entwöhnte oder trächtige Tiere, wurden besondere Vorschriften vorgeschlagen.

Basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Empfehlungen wird eine Erhöhung des Mindestraumangebots für transportierte Tiere vorgeschlagen. Schließlich wird der Transport bei extremen Temperaturen strenger sein, einschließlich der Beschränkung des Transports auf die Nacht, wenn die Temperaturen über 30 Grad steigen.

Dies wird das Wohlergehen von mehr als 1,6 Milliarden Tieren verbessern, die jedes Jahr innerhalb der EU und über ihre Grenzen hinweg transportiert werden.

In den letzten 10 Jahren haben sich die drei zuständigen Regionen Belgiens zu starken Befürwortern des Tierschutzes innerhalb der EU entwickelt, mit erheblichem Bürgerengagement, und auf regionaler Ebene wurden mehrere ehrgeizige Tierschutzmaßnahmen umgesetzt.

Es ist keine Überraschung, dass die belgische Präsidentschaft den Tierschutz zu ihren Prioritäten erklärt hat. Insbesondere organisierte die belgische Präsidentschaft eine Konferenz mit dem Titel „Aufruf zum Schutz der Tiere” am 29. Januar, um sich eingehender mit den bestehenden europäischen Herausforderungen im Bereich Tierschutz zu befassen.

Ein besserer Tierschutz verringert das Leid, kann zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen und bringt viele soziale und wirtschaftliche Vorteile für ganz Europa mit sich. Es geht nicht nur darum, dazu beizutragen, widerstandsfähigere und nachhaltigere Lebensmittelsysteme zu schaffen. Es ist letztlich ein Spiegelbild der Art von Gesellschaft, in der wir alle leben wollen.

Mensch zu sein bedeutet, mit der Verantwortung geboren zu werden, für die Welt, in der wir leben, zu sorgen, einschließlich der Tiere, die wir züchten und mit denen wir umgehen. Unser Umgang mit Tieren ist daher ein guter Maßstab dafür, wie human unsere Gesellschaften sind.

Lassen Sie uns daran arbeiten, Tiermisshandlung, Schmerz und Leid zu verhindern. Für unsere Gesellschaft, für unsere Bürger und für unser Tier



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