Eine harte Nuss, die es zu knacken gilt: Die dunkle Seite der Cashewnussproduktion in Kenia

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Die weltweite Nachfrage nach Cashewnüssen explodiert. Auf der ganzen Welt werden sie als Snacks, Milchersatz oder in der Küche gegessen. Als Reaktion darauf versucht Kenia, den Sektor in der Küstenregion Kilifi wiederzubeleben, der einst Tausende ernährte. Doch in manchen Fabriken sind Frauen mit gefährlichen Arbeitsbedingungen konfrontiert. Unsere Korrespondentin Olivia Bizot berichtet.

In den 1970er Jahren florierte die Cashewnussproduktion in Kenia, doch der Zusammenbruch der staatseigenen Fabrik aufgrund von Korruption legte den Sektor lahm. In den letzten drei Jahren haben ausländische Akteure Kenia den nötigen finanziellen Aufschwung gegeben, um den Sektor wieder auf die Beine zu bringen. Die EU hat versprochen, 2,2 Millionen Euro zu investieren. Die Cashew-Industrie beschäftigt mittlerweile indirekt 50.000 Menschen in der Kilifi-Region und wirkt sich positiv auf diejenigen aus, die in Fabriken arbeiten, die in die richtige Ausrüstung investiert haben.

Doch in anderen Fabriken sind meist weibliche Arbeiter damit beschäftigt, die essbare Nuss per Hand aus der giftigen Schale zu lösen. Ihre Haut ist rau, blasig und geschwollen. Viele arbeiten ohne Schutzausrüstung unter beengten und unhygienischen Bedingungen und verdienen durchschnittlich rund 1 Euro pro Tag. Die örtlichen Behörden haben nun damit begonnen, Cashewnussfabriken zu inspizieren und eine sogar zu schließen, bis die Praktiken behoben sind.

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