Die profane imperiale Bürokratie in Andor ist der bisher gruseligste Star Wars-Bösewicht


Obwohl „Andor“ ein Spionagethriller ist, zeigt die Serie auch die Gegensätzlichkeit der Funktionsweise der Rebellen und des Imperiums. Die Zuschauer werden mit einem Blick auf die grundlegendsten Formen beider Streitkräfte verwöhnt, was auch dazu beiträgt, ein Gefühl für die überwältigenden Chancen zu vermitteln, denen die Rebellen gegenüberstehen. Cassian und sein neues Rebellenteam überleben aus purem Willen und Hass auf das Imperium. Gleichzeitig verfügen die imperialen Streitkräfte über eine enorme Menge an Ressourcen und Regierungstypen, die gründlich daran arbeiten, ihre Sache auf Schritt und Tritt zu untergraben. Es gibt keine grandiose Geste des Bösen wie die Sprengung eines Planeten. Stattdessen handelt es sich um kalte und kalkulierte Ermittlungsprozesse, die wahrscheinlich einem imperialen Mitarbeiterhandbuch entnommen sind.

„Andor“, der das Alltägliche unheimlich macht, lässt sich am besten mit einer Szene aus Episode 5 zusammenfassen, die einen einzelnen TIE-Jäger zeigt, der an Cassian und der Gruppe vorbeibrüllt, während sie sich auf ihre Mission vorbereiten. TIE-Kämpfer gelten seit langem als Kanonenfutter für Protagonisten in „Star Wars“-Filmen, selten als etwas, vor dem man sich fürchten muss, es sei denn, es wird in großer Zahl gezeigt. “Andor” ändert das mit dieser Szene, da das brüllende Geräusch nur eines einzigen imperialen Schiffes monatelange Planungen und Vorbereitungen für die Rebellen in Gefahr bringt. Die Fähigkeit der Serie, ein vertrautes Schiff dazu zu bringen, neue Angstgefühle hervorzurufen, zeigt, dass sich gute Charakterarbeit und Weltenbau auszahlen. Außerdem versucht der fragliche TIE Fighter nicht einmal, Rebellen zu erschrecken. Stattdessen macht er nur einen knappen Vorbeiflug und bietet das Äquivalent eines Polizisten, der seine Lichter aufblitzt, nur weil er es kann.

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