Eine atemberaubende Insel vor der Küste Kretas mit eigener Festung, die aufgrund ihrer dunklen Vergangenheit jahrelang verlassen blieb.
Unheimliche Bilder zeigen Ruinen auf der unbewohnten Insel, deren Geschichte bis ins antike Griechenland zurückreicht, als sie als Kalydon bekannt war.
Aufgrund seiner strategischen Lage diente es dem Mittelmeer als mächtige Seefestung gegen die Venezianer und später die Osmanen, bevor es von Stigmatisierung geplagt wurde.
Die winzige Insel Spinalonga im Nordosten der Insel ist vor allem als ehemalige Leprakolonie bekannt – eine der letzten aktiven in Europa.
Aufgrund ihrer Isolation vom Festland diente sie von 1903 bis 1957 als „Insel der lebenden Toten“ und beherbergte Leprakranke aus dem ganzen Land.
Auf dem Höhepunkt des Krankheitsausbruchs lebten in Spinalonga fast 400 Einwohner.
Es wird angenommen, dass sie aufgrund der damaligen Stigmatisierung der Krankheit unter unmenschlichen Lebensbedingungen leiden mussten.
Darüber hinaus wurden viele nach Spinalonga geschickt, nachdem bei ihnen fälschlicherweise leichte Hauterkrankungen wie Schuppenflechte diagnostiziert worden waren.
Doch als immer mehr Menschen auf der Insel ankamen, bildeten sie eine kleine Gemeinschaft und die Bedingungen verbesserten sich im Laufe der Zeit.
Es wurden neue Straßen gebaut, fließendes Wasser und Strom eingeführt sowie eine Schule, ein Krankenhaus, Cafés und sogar ein Kino.
Die Insel stellte 1957 offiziell ihren Betrieb als Leprakolonie ein – der letzte Leprakranke, der Priester der Insel, verließ die Insel jedoch 1962.
Das beliebte Buch „The Island“ der britischen Autorin Victoria Hislop, das das Leben der Aussätzigen von Spinalonga und ihren Kampf ums Überleben beschreibt, trug dazu bei, den befleckten Namen der Insel reinzuwaschen.
Heute hat sich Spinalonga zu einem beliebten Touristenziel entwickelt, das jeden Sommer von Tausenden von Besuchern besucht wird.