Deutschlands Wirtschaft hellt sich auf: Könnte der DAX-Index das widerspiegeln?


Die Wirtschaftsstimmung in Deutschland steigt im März stärker als erwartet und trotzt damit dem Etikett des Landes als „kranker Mann“. Dennoch bestehen weiterhin Risiken.

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Die jüngsten in Deutschland beobachteten Wirtschaftsstimmungsindikatoren deuten auf eine robuste Erholung von den negativen Werten des Jahres 2023 hin und widerlegen die vorherrschende Vorstellung, dass Europas größte Volkswirtschaft zum „kranken Mann“ Europas geworden ist.

Im März 2024 setzt die ZEW-Konjunkturerwartung für Deutschland den achten Monat in Folge ihren Aufwärtstrend fort und erreicht mit +31,7 den höchsten Wert seit Februar 2022 und übertrifft die Marktprognosen von +20,5.

Laut Professor Achim Wambach, Präsident des ZEW, verbessern sich die Konjunkturerwartungen für Deutschland deutlich. Darüber hinaus rechnen mehr als 80 % der Befragten mit einer möglichen Zinssenkung der EZB innerhalb der nächsten sechs Monate.

Diese Erwartung erklärt die positiveren Aussichten für die deutsche Bauwirtschaft. Darüber hinaus dürfte die deutsche Exportwirtschaft von den gestiegenen Konjunkturerwartungen für China und der prognostizierten Abschwächung des Dollars gegenüber dem Euro profitieren.

Allerdings bleibt die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage auf einem bemerkenswert niedrigen Niveau. Dieser Aspekt mildert den allgemeinen Anstieg der Konjunkturerwartungen etwas ab.

Könnten deutsche Aktien ihre Gewinne weiter ausbauen?

Der DAX-Index, der als Barometer für den deutschen Aktienmarkt dient, notiert derzeit auf Rekordhochs und markiert eine beeindruckende Sieben-Wochen- und fünf-Monats-Aufwärtsserie in Folge.

Seit dem Erreichen relativer Tiefststände im Oktober 2023 ist der DAX um 23 % gestiegen, und seit den Tiefstständen im Oktober 2022 ist er um mehr als 50 % gestiegen.

Insbesondere sticht die Rheinmetall AG mit einem Plus von 67 % seit Jahresbeginn unter den leistungsstärksten deutschen Large-Cap-Aktien im Jahr 2024 heraus.

Auch der Automobil- und Finanzsektor in Deutschland zeigt eine robuste Performance: Porsche AG VZ stieg seit Jahresbeginn um fast 15 % und Mercedes-Benz Group AG stieg um 18 %. Darüber hinaus verzeichnen Allianz SE, Deutsche Bank und Commerzbank seit Jahresbeginn jeweils einen Anstieg von 10 %.

Obwohl der DAX-Index auf Rekordhochs notiert, erscheint er aus Bewertungssicht nicht überbewertet, mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13x und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von unter eins.

Stand März 2024: Volkswagen AG (4,2x Forward-KGV), Commerzbank AG (4,9x Forward-KGV), Mercedes-Benz Group AG (6,4x Forward-KGV) und Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW) ( 6,4x KGV) stechen gemessen am Forward-KGV als günstigste deutsche Aktie hervor.

Analysten prognostizieren für den DAX-Index in den Jahren 2024 und 2025 einen durchschnittlichen Umsatzanstieg von 4 %.

Deutsche Börse AG (+12,3 %), RWE Aktiengesellschaft (+25,5 %), Rheinmetall AG (+36,5 %) und MTU Aero Engines AG (+38,3 %) werden im kommenden Jahr voraussichtlich ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichnen.

Für einige Unternehmen wird jedoch ein Umsatzrückgang prognostiziert, beispielsweise Covestro AG (-20 %), E.ON SE (-6 %) und Infineon Technologies AG (-3 %), während Mercedes-Benz Group AG und Henkel AG & Co. KGaA, Porsche AG und Volkswagen AG dürften allesamt ein flaches Umsatzwachstum verzeichnen.

Während die Verbesserung der inländischen Wirtschaftsbedingungen, niedrigere EZB-Zinsen und die Erholung des Welthandels, insbesondere durch die Konjunkturmaßnahmen Chinas, die deutschen Aktien in die Höhe treiben könnten, bleiben die Risiken weiterhin bestehen.

Die jüngste über den Erwartungen liegende Inflation in den Vereinigten Staaten könnte die Fähigkeit der Federal Reserve, die Zinsen zu senken, einschränken und sich möglicherweise auf den DAX-Index auswirken.

Darüber hinaus könnten steigende Ölpreise und steigende Erdgaspreise Druck auf die Gewinnmargen energieabhängiger deutscher Unternehmen ausüben und den DAX-Index vor Herausforderungen stellen.

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