Deutschland entlässt Cybersicherheitschef wegen angeblicher Verbindungen zu Russland


Arne Schoenbohm von seinen Aufgaben entbunden, nachdem Medien über mögliche Verbindungen zum russischen Geheimdienst berichteten.

Die deutsche Regierung hat ihren Cybersicherheitschef nach Berichten über mögliche Verbindungen zum russischen Geheimdienst entlassen.

Arne Schönbohm sei mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik entbunden worden, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Dienstag mit.

Medien berichteten letzte Woche, dass Schönbohm über den Cyber ​​Security Council of Germany Kontakte zu Personen gehabt haben könnte, die mit russischen Sicherheitsdiensten zu tun haben.

Die Gruppe vereint Experten aus öffentlichen Institutionen und der Privatwirtschaft und wurde 2012 von Schoenbohm mitbegründet. Medienberichten zufolge ist eines ihrer Mitglieder ein deutsches Unternehmen, das eine Tochtergesellschaft einer russischen Cybersicherheitsfirma ist, die von einem ehemaligen KGB-Mitarbeiter gegründet wurde.

Die Gruppe, die sich selbst als politisch neutral bezeichnet, weist solche Verbindungen als absurd zurück.

Schönbohm, der seit 2016 Chef der deutschen Cybersicherheitsbehörde war, hat sich bisher nicht zu den Berichten geäußert. Wer die Nachfolge des 53-Jährigen antreten soll, war zunächst unklar.

Das Innenministerium sagte, die Entscheidung, Schönbohm zu ersetzen, sei im Interesse der 1.500 Mitarbeiter der Agentur und ihrer Arbeitsfähigkeit ohne Spekulationen über die Personalfrage, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa.

„Hintergrund sind nicht zuletzt die allseits bekannten und in den Medien viel diskutierten Vorwürfe, die das notwendige öffentliche Vertrauen in die Neutralität und Unvoreingenommenheit seiner Amtsführung als Präsident von Deutschlands wichtigster Cybersicherheitsbehörde nachhaltig beschädigt haben. “, sagte ein Ministeriumssprecher.

Das Ministerium kündigte jedoch an, „alle bekannten Anschuldigungen gründlich zu untersuchen“.

Deutschland hat Russland in den vergangenen Jahren wiederholt Cyberspionageversuche vorgeworfen.

Der bisher aufsehenerregendste Vorfall, der russischen Hackern angelastet wurde, war ein Cyberangriff im Jahr 2015, der das Computernetzwerk des Unterhauses des Bundestags lahmlegte und die gesamte Institution während der Reparatur tagelang offline legte.

Russland bestreitet, hinter solchen Aktionen zu stehen.

Die Spannungen zwischen Russland und Deutschland haben sich erst seit dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine Ende Februar verschärft.

Schönbohms ehemalige Agentur warnt davor, dass Unternehmen, Einzelpersonen und kritische Infrastrukturen Gefahr laufen, von russischen Cyberangriffen getroffen zu werden.

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