Deutscher Arzt wegen illegaler Ausstellung von Maskenbefreiungen inhaftiert


BERLIN (dpa) – Ein deutscher Arzt ist am späten Montag zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden, weil er während der Coronavirus-Pandemie illegal mehr als 4.000 Menschen eine Ausnahme vom Tragen von Masken erteilt hatte.

Ein Landgericht in der südwestlichen Stadt Weinheim bestätigte am Dienstag, dass die Ärztin wegen „Ausstellung falscher Gesundheitszeugnisse“ an Menschen aus ganz Deutschland verurteilt wurde, von denen sie die meisten nie getroffen oder untersucht hatte.

Zusätzlich zu der Haftstrafe wurde ihr ein dreijähriges Arbeitsverbot auferlegt und sie wurde zur Zahlung von 28.000 Euro (29.550 US-Dollar) verurteilt, der Summe, die sie für die Ausstellung der ärztlichen Atteste erhalten hatte. Ihre Büroassistentin wurde mit einer Geldstrafe von 2.700 Euro belegt.

„Der Vorgang erinnert eher an einen Verkauf von Zertifikaten als an einen medizinischen Eingriff“, heißt es in einer Stellungnahme des Gerichts. Es stellte fest, dass ihr nicht vorgeworfen wurde, ihren bestehenden Patienten Zertifikate zur Verfügung gestellt zu haben.

Während des Prozesses hatte der Angeklagte argumentiert, dass das Tragen von Masken gesundheitsschädlich sei.

Der Anwalt des Arztes wolle gegen das Urteil Berufung einlegen, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender SWR.

Dutzende Unterstützer versammelten sich vor dem Gericht in Weinheim nördlich von Heidelberg, um gegen das Urteil und die Pandemiebeschränkungen in Deutschland zu protestieren.

Deutschland hat im vergangenen Jahr die Maskenpflicht in vielen Innenräumen beendet, obwohl sie in Fernzügen, in Arztpraxen, Krankenhäusern, Pflegeheimen und in einigen regionalen öffentlichen Verkehrsmitteln immer noch obligatorisch sind.

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