Der neue Star Trek-Film ist ein Prequel – aber wird er die Franchise-Timeline neu schreiben?


Wenn man auf die 1960er Jahre zurückblickt, als Gene Roddenberry zum ersten Mal „Star Trek“ erschuf, war die Welt ein turbulenter Ort. Roddenberry schaute aus dem Fenster und sah Krieg, Gewalt, Intoleranz und Bigotterie. Als Reaktion auf all das erfand er „Star Trek“ und stellte sich eine Zukunft vor, in der der Krieg vorbei war (weil wir ihn wollten), das Geld abgeschafft war und die Bigotterie tot war. Doch um diese Utopie zu verwirklichen, musste die Menschheit zunächst einen „Tiefpunkt“ erreichen. Daher musste sich die Erde in der Zeitleiste von Trek fast selbst zerstören, bevor sie einen Moment der Klarheit erleben konnte.

Wenn Kinberg den „Ersten Kontakt“ und die Entstehung der Sternenflotte zeitlich in die Neuzeit verschieben möchte, wäre das in der Tat eine faszinierende Spekulation. Wenn „Star Trek“ ohne den Roddenberschen Moment der Klarheit beginnen würde, wäre die Utopie dann noch verwirklicht? Was wäre, wenn wir heute im Jahr 2024 Raumschiffe und Zugang zu Vulkaniern hätten? Würde die Utopie von „Star Trek“ 200 Jahre früher ins Leben gerufen, oder würden wir Menschen, die vermutlich immer noch kriegerisch sind, sich lediglich im Weltraum durch die Eugenikkriege/den Zweiten Bürgerkrieg/den Dritten Weltkrieg kämpfen, anstatt auf der Erde?

Und wenn Kinbergs Ziel darin besteht, die Geschichte von „Star Trek“ so dramatisch zu verändern, würde das bedeuten, dass er absichtlich die Kelvin-Zeitleiste löscht. Denken Sie daran, dass „Star Trek“ vor der Teilung der Kelvin-Zeitlinie in beiden Zeitlinien identisch war. „Star Trek: Enterprise“ spielte sich immer noch so ab, wie wir es in den TV-Serien von 2001 bis 2005 gesehen haben, und in „Star Trek Beyond“ von 2016, der zweiten Fortsetzung von „Star Trek“ (2009), wurde reichlich auf „Enterprise“ Bezug genommen.

Wenn Kinberg die Handlung seines neuen Films tatsächlich in der heutigen Zeit ansiedelt, würde „Enterprise“ komplett neu verknüpft werden … wie auch „Star Trek“ ganz.

Das ist noch gewagter als die parallele Zeitleiste aus Abrams‘ Film.

Wir werden sehen.

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