Darren Aronofsky wollte, dass die Liebesszene von Requiem For A Dream anders ist als alles zuvor


Die geteilten Bildschirme in “Requiem for a Dream” zeigen mehrere Blickwinkel und Empfindungen gleichzeitig, aber das war nicht die einzige Absicht von Aronofsky. Er verwendete auch einen geteilten Bildschirm, um die Dissonanz zwischen Harry und Marion darzustellen, selbst in ihrem intimsten Moment. „Ich habe darüber nachgedacht; sie sind getrennt, obwohl sie sich verbinden und berühren“, erklärte er.

Obwohl es sich an der Oberfläche um eine zärtliche Szene zwischen Liebenden handelt, werden Harry und Marion nie im selben Bild gezeigt, was darauf hindeutet, dass sie sich in völlig unterschiedlichen Welten befinden. Sie mögen es genießen, einander zu berühren, einander zu sehen und sich im Spiegel ihrer Augen schön zu fühlen, aber letztendlich sind sie einander fremd. Wie viele Süchtige führt ihr Drogenkonsum dazu, dass sie sich selbst und einander belügen.

„Meine letzte Lieblings-Sexszene war in ‚The Player‘, und das war sozusagen mein Ziel: eine Sexszene zu machen, die nicht die gleiche alte Scheiße ist“, verriet Aronofsky. Regisseur Robert Altman verwendete keinen geteilten Bildschirm, aber er verwendete eine sehr intime Szene, um zu demonstrieren, wie getrennt die beiden Liebenden waren – ein Mann flüstert einer Frau in sexueller Leidenschaft ein Mordgeständnis zu und sie antwortet, indem sie sagt, dass sie liebt ihn. Diese Spannung wird durch den Klang einer sich steigernden Trommelmusik unterstrichen.

Aronofsky ließ sich von einem Filmklassiker inspirieren und interpretierte ihn auf völlig einzigartige und zeitgemäße Weise neu. Seine Verwendung des geteilten Bildschirms war absolut revolutionär und inspirierte später Filme wie Gaspar Noes „Vortex“. Die subjektive Erfahrung mehrerer Charaktere auf einmal nur durch filmische Mittel erfolgreich darzustellen, ist eine mächtige Sache, und Aronofsky hat es in seinem zweiten Film geschafft – eine wirklich große Leistung.

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