Brüssel genehmigt neue Subventionen in Höhe von 8 Milliarden Euro für in Europa hergestellte Halbleiter


Die Europäische Union hofft, die inländische Produktion von Halbleitern anzukurbeln und bis 2030 20 % des Weltmarktes zu erobern.

Eine neue Reihe europäischer Subventionen für Mikrochips ist auf dem Weg.

Die Europäische Kommission hat am Donnerstag eine Tranche von 8,1 Milliarden Euro an staatlichen Beihilfen für die Produktion von „Made in Europe“-Halbleitern genehmigt.

56 Unternehmen unterschiedlicher Größe werden das nutzen Finanztopf 68 Projekte in 14 Mitgliedsstaaten durchzuführen: Österreich, Tschechien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Malta, Niederlande, Polen, Rumänien, Slowakei und Spanien.

Die Kommission hofft, dass die öffentlichen Gelder 13,7 Milliarden Euro an privaten Investitionen bringen und so bis 2032, dem Datum, an dem alle Projekte die Endphase erreichen sollen, insgesamt fast 22 Milliarden Euro mobilisieren.

Die ersten Produkte könnten jedoch bereits 2025 auf dem Markt verfügbar sein.

„Das ist eine große Sache. In diese Projekte fließen viele Mittel“, sagte Margrethe Vestager, die für Wettbewerb zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission.

Der Schwerpunkt der Projekte werde auf der Erforschung und Entwicklung „ressourceneffizienter Technologien“ wie Chips, Prozessoren und Sensoren liegen, erklärte Vestager.

Die Genehmigung erfolgte im Rahmen sogenannter „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI), einem Vorhaben, das nicht nur den Förderländern, sondern der gesamten europäischen Wirtschaft zugute kommen soll.

Aufgrund dieses erwarteten Spillover-Effekts genießen IPCEIs einen leichteren Zugang zu Steuergeldern.

Als Hauptdurchsetzungsorgan der Wettbewerbsregeln hat die Europäische Kommission den Auftrag, alle Subventionen zu prüfen und zu genehmigen, die das wirtschaftliche Gleichgewicht zwischen den Mitgliedstaaten zu stören und einen unfairen Wettlauf auszulösen drohen.

Das Regelwerk für staatliche Beihilfen ist traditionell streng und verärgert größere Länder mit großen finanziellen Mitteln. Aber der immer härter werdende Wettlauf um Mikrochipsdie winzigen elektronischen Schaltkreise, die Smartphones, Computer, Fahrzeuge und Alltagsgeräte antreiben, hat Brüssel zu einem nachsichtigeren Ansatz gedrängt, Ausnahmen für das Schnitzen um eine schnellere und größere Zuführung öffentlicher Mittel zu ermöglichen.

Das ultimative Ziel besteht darin, die Produktion von Made-in-Europe-Mikrochips anzukurbeln und bis 2030 einen Anteil von 20 % am Weltmarkt zu erreichen, was theoretisch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität des Blocks sicherstellen würde.

„Wir müssen Europas eigene Forschungs-, Entwicklungs- (und) Produktionskapazitäten für Chips erhöhen“, sagte Vestager. „Wir müssen Vorreiter sein. Wir müssen wirklich innovative Lösungen entwickeln und natürlich auch deren erste industrielle Umsetzung in Europa.“

Dieses Ziel steht jedoch vor einem harten Kampf gegen die technologischen Fähigkeiten Chinas, Japans, Südkoreas und vor allem Taiwans, das den Markt für fortschrittliche Halbleiter nahezu monopolistisch dominiert.

Die Vereinigten Staaten, die ebenso wie die EU im Rückstand sind hinter Südostasien, ist in seiner Politik ebenfalls energischer geworden. Im vergangenen Jahr verabschiedete das Land den CHIPS and Science Act, der Anreize in Höhe von 39 Milliarden US-Dollar für die Fertigung und 13,2 Milliarden US-Dollar für Forschung und Entwicklung vorsieht.

In Brüssel arbeitet man unterdessen an der Ausarbeitung der Gesetzgebung zum European Chips Act, einem Drei-Säulen-Vorschlag, der darauf abzielt, über 43 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Investitionen zu mobilisieren, wobei 3,3 Milliarden Euro direkt aus dem EU-Haushalt kommen.

Das IPCEI ist ein separates Instrument und die im Rahmen der staatlichen Beihilferegelung gesammelten Gelder werden nicht auf das europäische Chips-Gesetz angerechnet.

source-121

Leave a Reply