Bahnverkehr in Norddeutschland durch „Sabotage“ gestört

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„Sabotage“, die auf die Kommunikationsinfrastruktur abzielte, war am Samstag für die erhebliche Störung des deutschen Schienennetzes verantwortlich, sagte der Betreiber Deutsche Bahn, während die Regierung sagte, dass noch kein Motiv identifiziert worden sei.

“Kabelsabotage” sei die Ursache für die Panne gewesen, die zu einer dreistündigen Unterbrechung des Zugverkehrs in ganz Norddeutschland geführt habe, sagte ein Sprecher des Unternehmens der Nachrichtenagentur AFP.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing sagte, an zwei Stellen seien wichtige Kabel “vorsätzlich und vorsätzlich durchtrennt” worden.

„Es ist klar, dass es sich um eine gezielte und vorsätzliche Aktion handelte“, fügte er hinzu. Das Motiv sei „noch nicht bekannt“.

Er bezeichnete den Vorfall als „eindeutig vorsätzlich“.

Konkret sei das GSM-R, ein Funknetz für die Kommunikation auf der Bahn, beschädigt worden, berichtete der Spiegel unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Jede Beschädigung des Kabels setze “sichere Kenntnisse” des Schienensystems voraus, sagte die Bild-Tageszeitung und fügte hinzu, dass die Bundespolizei Ermittlungen durchführe.

Wegen “einer Störung im Digitalfunksystem der Züge” war der Verkehr für etwa drei Stunden komplett unterbrochen, bevor er wiederhergestellt wurde, so die Deutsche Bahn.

Betroffen waren Verbindungen zwischen Berlin und Regionen im Westen und Norden des Landes, darunter Schleswig-Holstein, die Städte Hamburg und Bremen sowie Niedersachsen und Teile von Nordrhein-Westfalen.

Schutz kritischer Infrastrukturen

Die Strecke Berlin-Amsterdam wurde ebenfalls ausgesetzt, und Tausende Reisende saßen an Bahnhöfen in den betroffenen Regionen fest.

Auch am Samstag sei trotz der Wiederherstellung des Bahnbetriebs mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen, warnte die Deutsche Bahn.

Der Angriff erfolgt etwas mehr als zwei Wochen nach Sabotageangriffen auf die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2, die Russland und Deutschland verbinden.

Auch die Bundesregierung hat den Schutz ihrer kritischen Infrastruktur verstärkt.

Die Deutsche Bahn wird regelmäßig wegen Verspätungen im Bahnverkehr kritisiert.

Anfang September kündigte das Unternehmen an, massive Verbesserungsarbeiten durchzuführen, darunter den Austausch von 137.000 Betonschwellen.

Ein unabhängiges Gutachten wies mit dem Finger auf „Produktionsfehler“ bei den Schwellen.

Die Entgleisung eines Zuges in den bayerischen Alpen Anfang Juni, bei der fünf Menschen ums Leben kamen und mehr als 40 verletzt wurden, verdeutlichte den schlechten Zustand der deutschen Schieneninfrastruktur, der auf jahrelange Unterinvestitionen zurückzuführen ist.

Die Regierung hat in den letzten Monaten autobegeisterte Deutsche mit günstigen Fahrkartenangeboten dazu ermuntert, mit der Bahn zu fahren.

(AFP)

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