Ärzte sind alarmiert, als ein Anstieg der RSV-Fälle deutsche Krankenhäuser füllt


BERLIN (AP) – Intensivmediziner in Deutschland warnten am Donnerstag, dass die pädiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern im Land teilweise aufgrund zunehmender Fälle von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen bis zum Bruch belastet sind.

Der Intensivpflegeverband DIVI sagte, der saisonale Anstieg der Fälle von Respiratory-Syncytial-Virus und ein Mangel an Krankenschwestern führten zu einer „katastrophalen Situation“ in Krankenhäusern.

RSV ist ein weit verbreitetes, hoch ansteckendes Virus, das fast alle Babys und Kleinkinder im Alter von 2 Jahren infiziert, von denen einige ernsthaft krank werden können. Experten sagen, dass die Lockerung der Beschränkungen für die Coronavirus-Pandemie bedeutet, dass RSV derzeit eine größere Anzahl von Babys und Kindern betrifftdessen Immunsystem nicht darauf vorbereitet ist, es abzuwehren.

Krankenhausärzte müssen schwierige Entscheidungen darüber treffen, welche Kinder auf begrenzte Intensivbetten zugewiesen werden sollen. In einigen Fällen werden Kinder mit RSV oder anderen schweren Erkrankungen in Krankenhäuser mit freien Kapazitäten in anderen Bundesländern verlegt.

DIVI sagte, eine kürzlich durchgeführte Umfrage habe landesweit weniger als 100 freie Kinderbetten gezeigt und die Situation könne sich verschlechtern.

„Wenn die Prognosen stimmen, wird es in den kommenden Tagen und Wochen deutlich zugespitzt“, sagte Sebastian Brenner, Leiter der Kinderintensivstation des Universitätsklinikums Dresden, dem deutschen Nachrichtensender n-tv. „Das sehen wir zum Beispiel in Frankreich und in der Schweiz. Wenn das passiert, dann gibt es Engpässe bei der Behandlung.“

Andere warnten davor, dass Ärzte in bestimmten Fällen bereits nicht in der Lage seien, die dringend benötigte Versorgung einiger Kinder zu leisten.

„Die Situation ist so prekär, dass wir wirklich sagen müssen, dass Kinder sterben, weil wir sie nicht mehr behandeln können“, sagt Dr. Michael Sasse, Leiter der Pädiatrischen Intensivstation an der MHH Universitätsklinik Hannover.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte am Donnerstag an, dass die Regierung einige Vorschriften lockern werde, um die Verlegung von Krankenschwestern in Kinderstationen zu erleichtern, und in den kommenden zwei Jahren zusätzliche 600 Millionen Euro (630 Millionen US-Dollar) für Kinderkrankenhäuser bereitstelle.

Die Exekutivkommission der Europäischen Union hat letzten Monat das weltweit erste Einzeldosis-Medikament gegen RSV zugelassen.

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