Arme Frauen haben früher einen Herzinfarkt als wohlhabende Frauen: Studie

Eine neue Studie hat ergeben, dass arme Frauen fast sechs Jahre früher einen Herzinfarkt erleiden als reiche Frauen.

Wissenschaftler, die hinter der Forschung stehen, sagen, dass Frauen mit niedrigem Einkommen nicht die Gesundheitsoptionen und die Lebensführung haben, die ihren reicheren Nachbarn zur Verfügung stehen.

Forscher der Österreichischen Akademie der Wissenschaften untersuchten den sozioökonomischen Hintergrund von Herz-Kreislauf-Patienten in der österreichischen Hauptstadt Wien.

Eine Krankenschwester druckt am 5. September 2002 in der Notaufnahme des Coney Island Hospital im New Yorker Stadtteil Brooklyn einen EKG-Monitor aus. Eine neue Studie hat ergeben, dass arme Frauen fast sechs Jahre früher einen Herzinfarkt erleiden als reiche Frauen.
Mario Tama/Getty Images

Sie fanden heraus, dass ärmere Menschen früher im Leben einen Herzinfarkt erlitten als wohlhabendere Menschen, und dass dies bei Frauen noch stärker ausgeprägt war.

„Ausgewogene Ernährung, Stressvermeidung, viel Bewegung und auch den Blutdruck im Auge zu behalten: Wenn Sie dies gesund leben, können Sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senken“, heißt es in einer Mitteilung der Akademie.

„Aber nicht jeder kann sich in gleichem Maße darum kümmern.

„Beispielsweise haben Menschen mit geringem Einkommen oft Probleme, sich langfristig gesund zu ernähren.

„Sie leben auch oft in Stadtteilen, in denen die medizinische Infrastruktur nicht so gut ist, etwa weil es weniger Internisten gibt.“

Die Experten untersuchten, wie sich der Lebensstil eines Menschen sowie sein soziales Umfeld auf seine Gesundheit auswirken.

Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Wien, des AKH Wien und des International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) wollten sie herausfinden, ob Herzinfarktpatienten aus den ärmeren Wiener Bezirken früher starben als jene aus wohlhabenderen Bezirken.

Das lernen wurde entwickelt, um krankenhausbezogene Beobachtungsdaten von Herzinfarktpatienten mit Informationen zum sozioökonomischen Umfeld und dem Sterberegister zu verknüpfen.

Damit konnten die Wissenschaftler die Überlebensraten über 19 Jahre, von 2000 bis 2018, untersuchen.

Insgesamt wurden die Daten von 1.481 Herzinfarktpatienten, darunter Frauen und Männer im Alter zwischen 24 und 94 Jahren, einbezogen.

Sie fanden heraus, dass Menschen, die in ärmeren Landkreisen leben, ein höheres Risiko haben, früher einen Herzinfarkt zu erleiden.

Sonja Spitzer, die Erstautorin der Studie, vom Institut für Demographie der Universität Wien, sagte: „Wir konnten nicht feststellen, dass Menschen in den verschiedenen Bezirken Wiens unterschiedlich schnell an Herzinfarkt sterben, aber unsere Daten deuten darauf hin dass Menschen aus ärmeren Stadtteilen früher einen Herzinfarkt erleiden.”

Die Studie ergab, dass Frauen aus wohlhabenderen Bezirken im Durchschnittsalter von 70,2 Jahren einen Herzinfarkt erleiden, während Frauen aus ärmeren Bezirken mit einem Durchschnittsalter von 64,6 Jahren einen Herzinfarkt viel früher erleiden.

Bei Männern schien der Unterschied kleiner zu sein, mit einem Durchschnittsalter von 60,2 Jahren in wohlhabenderen Gegenden gegenüber 57,3 Jahren in ärmeren Gegenden.

Vanessa Di Lego, Demografin und Co-Autorin der Studie, sagte: „Dass Menschen aus ärmeren Stadtteilen früher im Leben einen Herzinfarkt erleiden, ist besorgniserregend und sollte weiterhin wissenschaftlich und gesundheitspolitisch berücksichtigt werden.

„Vor allem Gesundheitsvorsorge und Gesundheitskompetenz sollten stärker in den Fokus gerückt werden.“

In der Erklärung heißt es weiter: „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Österreich.

„Aktuelle Daten der Statistik Austria zeigen, dass 15,9 Prozent aller männlichen und 13,4 Prozent aller weiblichen Todesfälle an einer koronaren Herzkrankheit sterben.

„Koronare Herzerkrankungen sind schwere Erkrankungen des Herzens, die zu Durchblutungsstörungen im Herzmuskel führen. Ursache sind verengte Herzkranzgefäße.

„Besorgniserregend ist, dass Frauen tatsächlich eine längere Lebenserwartung und damit einen Überlebensvorteil haben.“

Die Studie wurde in der Juli-Ausgabe der Fachzeitschrift BMJ Open unter dem Titel veröffentlicht “Sozioökonomisches Umfeld und Überleben bei Patienten nach ST-Strecken-Hebungsinfarkt (STEMI): Eine Längsschnittstudie für die Stadt Wien.”

Es wurde von Sonja Spitzer, Vanessa di Lego, Michael Kuhn, Christian Roth und Rudolf Berger verfasst.

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