Airbus und Air France vom Absturz von Rio-Paris im Jahr 2009 freigesprochen


Ein französisches Gericht hat Airbus und Air France am Montag von den Anklagen wegen Totschlags wegen des Absturzes von Flug 447 von Rio nach Paris im Jahr 2009 freigesprochen.

Der Unfall tötete 228 Menschen und führte zu nachhaltigen Änderungen der Flugzeugsicherheitsmaßnahmen.

Unter den Familien der Opfer brach im Gerichtssaal Schluchzen aus, als die Richter die Entscheidung verlasen.

Die offizielle Untersuchung ergab, dass mehrere Faktoren zum Absturz beigetragen haben, darunter Pilotenfehler und die Vereisung externer Sensoren, sogenannte Pitot-Rohre.

Der zweimonatige Prozess hinterließ bei den Familien Wut und Enttäuschung. Ungewöhnlicherweise plädierten sogar Staatsanwälte für einen Freispruch, da das Verfahren nicht genügend Beweise für kriminelles Fehlverhalten der Unternehmen erbracht habe.

Die Staatsanwaltschaft schob die Verantwortung in erster Linie auf die Piloten, die bei dem Absturz ums Leben kamen. Airbus-Anwälte machten auch Pilotenfehler verantwortlich, und Air France sagte, die vollständigen Gründe für den Absturz würden nie bekannt werden.

Bei einer Verurteilung drohen Airbus und Air France Geldstrafen von jeweils bis zu 225.000 Euro. Das ist zwar nur ein Bruchteil ihres Jahresumsatzes, aber die Überzeugung für die Schwergewichte der Luftfahrt könnte in der Branche widerhallen.

Niemand riskiert eine Haftstrafe, da nur die Unternehmen vor Gericht stehen. Air France hat bereits Familien der Getöteten entschädigt, die aus 33 Ländern kamen. Unter den Klägern sind Familien aus der ganzen Welt, darunter viele in Brasilien.

Das Flugzeug A330-200 verschwand am 1. Juni 2009 in einem Sturm über dem Atlantik vom Radar, mit 216 Passagieren und 12 Besatzungsmitgliedern an Bord. Es dauerte zwei Jahre, bis das Flugzeug und seine Blackbox-Aufzeichnungsgeräte auf dem Meeresboden in rund 4.000 Metern Tiefe gefunden wurden.

Air France wurde vorgeworfen, trotz der Risiken keine Schulungen für den Fall einer Vereisung der Pitot-Sonden durchgeführt zu haben. Airbus wurde vorgeworfen, nicht genug getan zu haben, um Fluggesellschaften und ihre Besatzungen dringend über Störungen an den Pitots zu informieren oder Schulungen zur Minderung des Risikos sicherzustellen.

Der Absturz hatte nachhaltige Auswirkungen auf die Branche und führte zu Änderungen der Vorschriften für Fluggeschwindigkeitssensoren und der Ausbildung von Piloten.

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