BASF sichert sich Flüssiggas aus den USA

New York Der deutsche Chemie-Konzern BASF hat sich Flüssiggaslieferungen von dem Energiekonzern Cheniere aus den USA gesichert. Damit wird BASF in Zukunft eine Alternative zum russischen Gas haben. Ab 2026 bis 2043 will Cheniere BASF jährlich 800.000 Tonnen amerikanisches LNG liefern. Das teilten die Unternehmen am Dienstag mit.

Mit dem Krieg in der Ukraine ist die Rolle der Vereinigten Staaten als Energie-Lieferant wichtiger geworden. Unternehmen in Deutschland mit hohem Energieverbrauch waren besonders stark von Russland abhängig und mussten sich dann nach neuen Zulieferern von Flüssiggas umschauen. Mit 17 Jahren Laufzeit geht BASF mit Cheniere einen ungewöhnlich langen Vertrag ein.

„Indem wir unsere eigene LNG -Zulieferkette mit Cheniere schaffen, diversifizieren wir unser Energie- und Rohstoff-Portfolio in einer Zeit der kritischen Änderungen auf dem europäischen Gasmarkt, der von höherer Nachfrage und volatilen Preisen geprägt ist“, erklärte der BASF-Finanzvorstand Dirk Elvermann.

Cheniere ist der größte Flüssiggaskonzern der USA. Das Unternehmen betreibt mehrere Terminals am Golf von Mexiko. Dort kommt nicht nur das Gas aus Texas und Louisiana per Pipeline an, sondern auch Gas aus anderen, weiter entfernten Bundesstaaten wie Oklahoma und Pennsylvania. Dann wird es in Riesenbehältern auf minus 161 Grad Celsius gekühlt und damit verflüssigt. So gelangt es komprimiert als LNG über Rohre in die Spezialtanker, die dann ihren Weg über die Weltmeere antreten.

Der Deal mit BASF hängt auch von einer Investition in die Anlage am Sabine Pass in Louisiana an der Grenze zu Texas ab. Die heute 345 Hektar große Anlage will Cheniere demnächst noch weiter ausbauen und die Kapazitäten um weitere 20 Millionen Tonnen LNG auf insgesamt 50 Millionen Tonnen jährlich erhöhen.

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Jack Fusco, CEO von Cheniere, hatte im Frühjahr auf einem Ölindustrie-Treffen in Houston gesagt, dass im vergangenen Jahr 70 Prozent seiner 638 Tanker mit LNG nach Europa gefahren seien. Noch im Jahr zuvor seien 60 Prozent der Exporte nach Asien gegangen und nur 40 Prozent nach Europa.

Cheniere baut derzeit nicht nur die Anlage am Sabine Pass aus, sondern auch die in der texanischen Ölstadt Corpus Christi. Auch in Freeport, wo im vergangenen Jahr eine riesige Explosion die Cheniere-Anlage monatelang lahmgelegt hat, legen die Schiffe heute wieder ab.

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