Baerbock fordert Waffen für Ukraine zur Überwindung von Minengürtel

Baerbock: Bei Taurus-Marschflugkörpern liegt Teufel im Detail

Außenministerin Annalena Baerbock hat die intensive Prüfung einer von der Ukraine gewünschten Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern durch die Bundesregierung verteidigt. Man habe in den vergangenen eineinhalb Jahren des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erlebt, „dass es nicht ausreicht, einfach Zusagen zu machen, sondern dass wir auch dafür sorgen müssen, dass diese Zusagen dann schnellstmöglich eingehalten werden können“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag nach einem Treffen mit Estlands Außenminister Margus Tsahkna in Berlin.

Man habe zudem gelernt, „wie wir uns besser als internationale Gemeinschaft, als Europäer verständigen können, wer was liefert, wer wo Kompetenzen hat“, ergänzte Baerbock. So reiche die Lieferung von Marschflugkörpern allein nicht aus. „Sie müssen ja auch irgendwo angebracht werden. Deswegen ist es erneut keine Frage, die man einfach mal so schnell klären kann. Sondern es muss intensiv alles Technische geprüft werden.“

Entscheidendes Argument sei, wie man dafür sorgen könne, dass die Ukraine den von Russland gelegten riesengroßen Minengürtel vor allem im Osten des Landes überwinden könne, sagte Baerbock. Es müsse geklärt werden, „dass das Ganze dann auch funktioniert“. Daran werde mit Hochdruck gearbeitet. Die Ministerin sagte: „Die Lehre der letzten anderthalb Jahre ist auch, nicht erst mal schnell was sagen und versprechen, sondern die technischen Fragen alle klären. Weil: Wie so oft liegt auch da wieder mal der Teufel im Detail.“

Aktuell schieße Russland teils über die ukrainischen Kräfte, die ein Stück Land verteidigt und Menschen befreit hätten, wieder Minen hinweg, sagte die Außenministerin. „Die ukrainischen Kräfte sind dann sogar eingeschlossen in diesem Umfeld.“ Es gebe Schätzungen, nach denen die Minenfelder die Größe Westdeutschlands hätten.


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