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Wednesday, January 15, 2025

South Korea’s President Yoon Faces Suspension Amid Martial Law Declaration

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South Korea’s President Yoon Suk Yeol has been temporarily suspended from office following a parliamentary vote for his impeachment, just two weeks after he declared martial law for six hours. Prime Minister Han Duck Soo will manage government affairs during this period. Despite widespread public support for the impeachment, Yoon insists he acted lawfully, raising concerns about potential unrest. The situation remains tense as the Constitutional Court deliberates, with historical precedents suggesting uncertain outcomes. Protests for and against Yoon reflect deep political divisions in the country.

Der Präsident Südkoreas, Yoon Suk Yeol, ist vorübergehend von der Regierungsführung ausgeschlossen. Nur zwei Wochen nach seiner unerwarteten Verhängung des Kriegsrechts für sechs Stunden hat die Nationalversammlung mit 204 von 300 Stimmen für die Amtsenthebung des Präsidenten gestimmt. Bis zu einer endgültigen Entscheidung des Verfassungsgerichts ist Yoon von seinem Amt suspendiert. In der Zwischenzeit wird der derzeitige Premierminister Han Duck Soo die Regierungsangelegenheiten übernehmen.

Die politische Lage bleibt jedoch bis zur rechtlichen Klärung spannend und explosiv. Vor dem Parlament umarmten sich tausende Demonstranten freudig. Der Parlamentspräsident Woo Won Shik rief die Öffentlichkeit sogar dazu auf, nach der Entscheidung in den normalen Alltag zurückzukehren. „Lasst uns gemeinsam in die Zukunft gehen“, sagte er bei der Bekanntgabe des Ergebnisses. „Ich hoffe, alles kehrt zur Normalität zurück.“

Doch das ist keineswegs sicher. Kommentator und ehemaliger Generalleutnant Chun In Bum warnte im „Handelsblatt“, dass die Gefahr besteht, dass Yoon das Abstimmungsergebnis nicht akzeptiert. Während etwa 75 Prozent der Südkoreaner die Amtsenthebung unterstützen, beharrte Yoon diese Woche darauf, dass er im Rahmen des Gesetzes gehandelt habe.

„Er wird versuchen, seine Anhänger zu mobilisieren, die möglicherweise 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen“, sagt Chun. „Dies könnte zu einer längeren Phase von Chaos und Verwirrung in Südkorea führen.“

Schnelle Reaktionen der südkoreanischen Politik auf die Staatskrise

Die Situation in Südkorea verändert sich bereits rasant. In der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember versuchte Yoon, die oppositionelle Mehrheit im Parlament, die seine Regierung blockierte, durch die Ausrufung eines Ausnahmezustands zu beseitigen. Doch Yoons Versuch scheiterte schnell und friedlich.

Die eingesetzten Soldaten verhielten sich passiv und gingen nicht hart gegen Demonstranten und Politiker vor. So konnten 190 Abgeordnete über Wände und Zäune klettern, ins Parlament einbrechen und das Kriegsrecht kurz nach seiner Verkündung aufheben.

Die Nachwirkungen sind jedoch nicht einfach. Ein erster Amtsenthebungsantrag der Oppositionsparteien, angeführt von der Demokratischen Partei, scheiterte vor einer Woche. Yoons konservative Regierungspartei, die People Power Party, verließ die Sitzung und machte das Parlament beschlussunfähig. Doch neue Enthüllungen und Yoons Verhalten führten zu einem Umdenken.

Es wurde nun klar, dass Yoon die Festnahme zahlreicher Politiker, einschließlich des Chefs seiner eigenen Partei, angeordnet hatte. Viele beteiligte Militär- und Polizeiführer sowie der ehemalige Verteidigungsminister Kim Yong Hyun sind bereits festgenommen worden, während andere suspendiert und verhört werden.

Ermittlungen gegen Yoon sind bereits im Gange. Dennoch zeigt er keine Reue. Diese Woche rechtfertigte er die Verhängung des Kriegsrechts und wies einen Rücktritt zurück. Dies war selbst für seine Partei zu viel: Um eine Spaltung zu verhindern, stimmten sie einer geheimen Abstimmung zu, die effektiv die Annahme des Antrags der Opposition sicherte. Der Grund: Die Opposition, die 192 der 300 Parlamentssitze kontrolliert, benötigte nur acht Abweichler für die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Am Ende waren es zwölf.

Der Amtsenthebungsprozess ist jedoch nur eine Phase in der Staatskrise Südkoreas. Yoon kann noch auf eine Rückkehr ins Amt hoffen, dank des Verfassungsgerichts. Die Verfassungsrichter haben nun 180 Tage Zeit, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Wenn das Gericht der Amtsenthebung zustimmt, wird Yoon offiziell abgesetzt. Innerhalb von 60 Tagen muss dann ein neuer Präsident gewählt werden. Andernfalls nimmt Yoon theoretisch die Regierungsangelegenheiten wieder auf.

Mindestens sechs der offiziell neun Verfassungsrichter müssen der Amtsenthebung zustimmen, damit sie offiziell wird. Derzeit sind jedoch nur sechs im Amt. Ob sie den Fall annehmen werden, ist nicht ganz klar, geschweige denn, wie die Abstimmung ausgehen wird.

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass die Zustimmung keineswegs sicher ist. Der erste Amtsenthebungsprozess gegen den linksgerichteten Präsidenten Roh Moo Hyun scheiterte 2004 vor dem Verfassungsgericht. Der zweite Prozess 2016 gegen die rechtsgerichtete Präsidentin Park Geun Hye wurde jedoch einstimmig vom Gericht akzeptiert, obwohl die Mehrheit der Richter als konservativ galt.

Im aktuellen Gericht wurden drei Mitglieder von Yoon selbst ernannt. Wie sie sich positionieren werden, ist noch unklar. Dies droht, die Spannungen in der Bevölkerung und der Politik weiter zu verstärken.

Neudefinition der Demokratie in Südkorea

Ein Blick auf die Straßen der Hauptstadt Seoul zeigte am Samstag, dass es immer noch harte Fronten gibt. Laut Polizei demonstrierten am Nachmittag 85.000 Menschen vor dem Parlament für die Amtsenthebung. Auf dem Gwanghwamun-Platz im Stadtzentrum versammelten sich jedoch laut offiziellen Zahlen 38.000 von Yoons Anhängern, die seine Beibehaltung im Amt forderten.

Die Abstimmung über die Amtsenthebung spiegelte ebenfalls die Teilung wider. Von den 108 Mitgliedern der People Power Party unterstützten nur 12 die Opposition, 85 stimmten gegen den Antrag, 3 enthielten sich und 8 gaben ungültige Stimmen ab.

Unabhängig davon, wie der Prozess ausgeht, beginnt für den ehemaligen Militär Chun die eigentliche gesellschaftliche Arbeit jetzt. „Wir Koreaner müssen tief in uns selbst schauen“, sagt er. „Es geht nicht nur um einen dummen Präsidenten und ein paar dumme Berater; etwas stimmt mit unserem System nicht.“

Er macht die Spaltung der politischen Klasse für die Eskalation verantwortlich, die keine Kompromisse mehr sucht. „Die Opposition ist sicherlich nicht schuldlos“, glaubt Chun. Er hält auch das Verhalten der Demokratischen Partei für diktatorisch. Anstatt den Dialog zu suchen, hätten sie Yoon seit ihrem Sieg bei den Parlamentswahlen im April zunehmend blockiert, 24 Amtsenthebungsverfahren gegen Regierungsmitglieder eingeleitet und kurz vor Yoons Putschversuch einen schlanken Haushalt ohne Diskussionen mit der Regierung durchgesetzt.

Für Chun ist das kein Grund, das Kriegsrecht zu verhängen. Doch diese konfrontative Politik ist nicht gesund für die Demokratie, sagt er. „Wir brauchen mehr Dialog und Kompromisse

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