Leqembi, a new Alzheimer therapy, has sparked significant debate over its effectiveness and cost, priced at $26,000 annually. Although it can moderately slow the progression of the disease, it does not cure Alzheimer’s and primarily benefits patients in early stages. The European Medicines Agency recently approved it, marking a pivotal step for dementia treatment research. Its introduction may pave the way for future therapies, similar to the early AIDS medications that eventually transformed patient care.
Retter in der Not? Beginn einer neuen Ära? Oder einfach nur viel Geld für wenig Wirkung? In den letzten Monaten wurde kaum ein Medikament so intensiv diskutiert wie die neue Alzheimer-Therapie Leqembi. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander, was sich auch in den Entscheidungen der Experten der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) widerspiegelt. Im Juli sprachen sie sich gegen eine Zulassung aus, doch am Freitag gaben sie schließlich grünes Licht.
Dieser Meinungsumschwung ist gerechtfertigt. Das Medikament hat das Potenzial, eine neue Ära in der Alzheimer-Behandlung einzuleiten.
Das Medikament verlangsamt den Fortschritt der Defizite
Leqembi ist das erste Medikament, das eine Verlangsamung der fortschreitenden Alzheimer-Erkrankung nachweisen kann. Auch andere Medikamente mit ähnlichen Antikörpern zeigen ähnliche Wirkungen und könnten bald in Europa zugelassen werden.
Eine verlangsamte Demenz ist von großem Wert. Für Betroffene und deren Angehörige bedeutet dies, dass sie länger weitgehend unabhängig leben können. Sie müssen später nicht so früh in ein Pflegeheim und können wichtige familiäre Ereignisse wie eine goldene Hochzeit oder die Geburt des ersten Enkels bewusster erleben.
Dennoch ist Leqembi kein Wundermittel. Es heilt Alzheimer nicht. Die Fortschreitung der Demenz wird nur sehr moderat verlangsamt, und es ist unklar, wie lange die Wirkung anhält. Es zeigt hauptsächlich zu Beginn der Demenz seine Wirkung, wenn die Symptome noch nicht zu schwerwiegend sind.
Aktuell kann kein Medikament eine Heilung bieten, und die genauen Ursachen der Demenz sind noch nicht vollständig verstanden. Es ist jedoch bekannt, dass viele Faktoren das Gehirn schädigen, darunter auch Proteinablagerungen, die sich an Nervenzellen anlagern und diese schädigen. Der Wirkstoff von Leqembi, ein Antikörper namens Lecanemab, bindet an diese Ablagerungen, die dann abgebaut werden, was den Zelltod verlangsamt. Bereits bestehende Schäden können jedoch nicht repariert werden, und es ist unklar, inwieweit andere schädliche Prozesse durch den Antikörper gestoppt werden.
In Anbetracht des Dramas, das Alzheimer für Patienten und Angehörige bedeutet, erscheinen die bisher erzielten Ergebnisse enttäuschend. Dies gilt besonders, wenn man bedenkt, dass das Medikament allein 26.000 Dollar pro Jahr kostet. Hinzu kommen ähnliche Kosten für medizinische Betreuung und begleitende Untersuchungen. Zudem ist Leqembi nicht ohne Risiko; in einigen Fällen wurden gefährliche Gehirnblutungen festgestellt.
Pionier für die weitere Medikamentenforschung
Die Zulassung von Leqembi in der EU ist trotz aller Defizite ein wichtiger Schritt. Erst wenn das Medikament bei vielen Patienten in der klinischen Praxis eingesetzt wird, können Ärzte besser erkennen, wer davon profitieren kann und wer nicht. Nur so lässt sich klären, wie lange die Wirkung anhält und welche Dosierung für welche Patientengruppe am effektivsten ist.
Die Genehmigung durch die EMA bedeutet auch, dass Europa im Bereich der Forschung zur Demenztherapie mit anderen Ländern Schritt halten kann. Denn Leqembi wurde in den USA, China und Japan bereits vor mehreren Monaten zugelassen und ist auch seit Oktober in Großbritannien erhältlich, allerdings auf eigene Kosten.
Leqembi könnte den Weg für weitere neuartige Therapien gegen Demenz ebnen. Die ersten AIDS-Medikamente waren ebenfalls Pioniere. Als sie Ende der 1980er Jahre auf den Markt kamen, hatten sie zunächst keine nachhaltige Wirkung, und die Diagnose AIDS galt weiterhin als Todesurteil. Fast zehn Jahre später kam der Durchbruch in der Therapie. AIDS ist heute eine Erkrankung, mit der man gut leben kann, dank moderner Medikamente.