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Saturday, March 15, 2025

Mancozeb: The Controversial Banana Pesticide Banned in the EU Yet Still in Use

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Mancozeb, a highly toxic pesticide banned in the EU, remains widely used in Latin America’s banana industry, posing significant health risks to local workers and the environment. Consumers in Germany purchasing conventionally grown bananas may unknowingly support this harmful practice. Health impacts include increased thyroid cancer risk, fertility issues, and contamination of local water supplies. Despite rising Fairtrade purchases, the effectiveness of these efforts in addressing the situation remains uncertain, as supermarkets grapple with balancing sustainability and crop yields.

Die Gefahren von Mancozeb in der Bananenindustrie

Die Bananenindustrie ist stark abhängig von dem hochgiftigen Pestizid Mancozeb, das in der EU verboten ist, jedoch in Lateinamerika weit verbreitet eingesetzt wird. Obwohl diese Bananen ihren Weg nach Deutschland finden, ist die Verwendung dieses Pestizids gefährlich für die Menschen vor Ort.

Verbraucher, die in deutschen Supermärkten konventionell angebaute Bananen kaufen, sollten sich bewusst sein, dass diese mit Mancozeb besprüht wurden. Dieses Pestizid gilt als stark fruchtbarkeitsschädigend und kann laut der Europäischen Lebensmittelbehörde das Risiko für Schilddrüsenkrebs erhöhen. Daher wurde es seit 2022 in der EU verboten.

In Lateinamerika, wo der Großteil der Bananen für den europäischen Markt produziert wird, ist der Einsatz von Mancozeb jedoch nach wie vor gängig. Der Grund dafür ist seine Effektivität gegen den Black Sigatoka-Pilz, der die Bananenpflanzen befällt. Ein übermäßiger Blattverlust kann dazu führen, dass die Pflanzen keine Früchte mehr tragen. Mancozeb wird häufig in Kombination mit anderen Pestiziden aus der Luft über die Plantagen gesprüht, wobei es nicht nur den Pilz, sondern auch die lokale Bevölkerung schädigt.

Die Auswirkungen auf die Arbeiter und die Umwelt

Arbeiter in Costa Rica berichten von gesundheitlichen Problemen wie Übelkeit, Hautausschlägen und Kopfschmerzen nach dem Sprühen von Pestiziden. Didier Leiton, Generalsekretär der Gewerkschaft der Bananaworkers in Costa Rica, schildert, dass die Gifte auch in der Nachbarschaft verbreitet werden: „Wenn ich morgens mit dem Motorrad zur Arbeit fahre, läuft eine gelbliche Flüssigkeit über meinen Helm“, beschreibt er seine Erfahrungen mit Pestiziden.

Eine Forschungsgruppe der Nationalen Universität Costa Rica hat seit 2012 die Auswirkungen von Mancozeb auf Frauen untersucht, die in der Nähe von Bananenplantagen leben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schadstoffe in ihrem Urin signifikant höher sind, je näher sie an den Plantagen wohnen. Die Frauen waren bis zu fünfmal stärker belastet als der Durchschnitt.

Zusätzlich wurden Schäden an der Schilddrüsenfunktion festgestellt, sowie erhöhte Lernschwierigkeiten bei Kindern. Auch die Trinkwasserversorgung in der Region ist betroffen, mit Manganwerten, die die zulässigen Grenzwerte überschreiten.

Für Verbraucher in Deutschland besteht zwar kein unmittelbares Gesundheitsrisiko durch Mancozeb, da die Bananenschale nur minimale Rückstände aufweist. Das Problem liegt jedoch in den Anbauländern, wo die Gesundheitsrisiken für die Arbeiter und die Umwelt enorm sind.

Der Kauf von Fairtrade-Produkten in Deutschland hat in den letzten Jahren zugenommen, doch ob dies ausreicht, um die Missstände in der Bananenproduktion zu beheben, bleibt fraglich.

Supermärkte sind sich der Problematik bewusst. Edeka betont, dass Mancozeb nicht leichtfertig auf ihren Projektfarmen eingesetzt wird. Dennoch ist ein vollständiger Verzicht aufgrund der Ernteverluste schwierig. Rewe und Lidl haben sich nicht detailliert zu den Auswirkungen geäußert, während Aldi Süd und Nord auf ihre Nachhaltigkeitszertifikate hinweisen.

Es ist bedenklich, dass dennoch ein Produzent, der Mancozeb verwendet, ein Nachhaltigkeitssiegel erhalten kann, wie das mit dem grünen Frosch der Rainforest Alliance. Diese Organisation, die als größter Nachhaltigkeitszertifizierer im Bananensektor gilt, ermöglicht es den Landwirten, Ausnahmen für den Einsatz von Mancozeb zu beantragen, die nun bis 2028 akzeptiert werden.

Die Diskussion um die Verwendung von Mancozeb in der Bananenproduktion wird weiterhin von verschiedenen Interessengruppen geführt, wobei der Druck auf die Handelsketten und die Notwendigkeit von Veränderungen im System steigen.

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