„Ich war überrascht“ Rushdie lebt noch, sagt der beschuldigte Messerstecher

Inhalt des Artikels

NEW YORK – Der mutmaßliche Angreifer von Salman Rushdie sagte, er sei „überrascht“, dass der Autor überlebt habe – und gab zu, dass er nur „etwa zwei Seiten“ des Romans des Autors Die satanischen Verse gelesen habe.

Inhalt des Artikels

Hadi Matar sprach aus dem Gefängnis von Chautauqua County im westlichen Bundesstaat New York und sagte der New York Post, er könne nicht glauben, dass der 75-jährige Schriftsteller noch am Leben sei, nachdem er zehnmal in Brust, Gesicht und Bein gestochen worden sei.

„Als ich hörte, dass er überlebt hat, war ich wohl überrascht“, sagte Matar, 24, aus New Jersey.

Auf die Frage, ob ihn die Fatwa von 1989 inspiriert habe, die von Ayatollah Khomeini, dem damaligen Obersten Führer des Iran, erlassen wurde und Rushdies Tod wegen seines umstrittenen Buches forderte, sagte Matar: „Ich respektiere den Ayatollah. Ich denke, er ist ein großartiger Mensch.“

„Das ist alles, was ich dazu sagen kann“, fügte er hinzu und berief sich auf eine Abmahnung seines Anwalts. „Ich habe ein paar Seiten (von The Satanic Verses) gelesen. Wie zwei Seiten. Ich habe nicht alles von vorne bis hinten gelesen.“

Das religiöse Edikt, das die Muslime aufforderte, den in Indien geborenen britischen Schriftsteller zu töten, wurde erlassen, weil Khomeini sagte, die Darstellung des Propheten Mohammed im Roman sei blasphemisch.

Inhalt des Artikels

Matar, der sich des versuchten Mordes und der Körperverletzung nicht schuldig bekannt hat, sagte, er habe sich Videos von Rushdie auf YouTube angesehen.

„Ich habe viele Vorträge gesehen“, sagte er der Post. „Ich mag keine Leute, die so unaufrichtig sind.“

Er sagte, er sei am Tag vor dem Angriff beim Chautauqua Institution Festival, wo Rushdie sprechen sollte, mit dem Bus von Buffalo angereist und habe draußen im Gras geschlafen.

Jason Schmidt, der Bezirksstaatsanwalt, betonte während Matars Anklageerhebung, dass er Schritte unternommen habe, um den Vorfall „vorzuplanen“.

„Dies war ein gezielter, nicht provozierter, vorgeplanter Angriff auf Herrn Rushdie“, sagte Schmidt.

Rushdie erholt sich von einer geschädigten Leber und durchtrennten Nerven in einem Arm. Er wird wahrscheinlich ein Auge verlieren. Trotzdem behält er seinen “üblichen lebhaften und trotzigen Sinn für Humor”, sagte seine Familie.

Inhalt des Artikels

Matar fuhr fort, sich über die Bedingungen im örtlichen Gefängnis zu beschweren, wo er ohne Kaution festgehalten wird. „Ein Großteil der Lebensmittel, die sie mir gegeben haben, ist in meiner Religion nicht erlaubt“, sagte er.

Er sagte, er hatte letztes Jahr einen Teilzeitjob in einem Kaufhaus, verbrachte aber die meisten der letzten Monate im Keller seiner Mutter in Fairview, New Jersey, „um das Internet zu nutzen, Videospiele zu spielen, Netflix zu schauen“.

Matar wurde in den Vereinigten Staaten als Sohn libanesischer Eltern geboren. Seine Mutter, Silvana Fardos, sagte, ihr Sohn sei nach einem einmonatigen Besuch bei seinem entfremdeten Vater im Libanon im Jahr 2018 „ein launischer Introvertierter“ zurückgekehrt, der auf den Islam fixiert sei.

Berichten zufolge stand er in Kontakt mit Anhängern des iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarde. Seine sozialen Medien zeigten Bilder von iranischen Geistlichen und General Qassem Soleimani, die 2020 bei einem US-Luftangriff getötet wurden.