Genesis bereitet Antrag auf Gläubigerschutz vor

Krypto-Blog


  • Bitcoin ist die weltweit älteste und wichtigste Cyber-Devise. Seit 2008 hat sie eine rasante Wertsteigerung hingelegt.
  • Auch das Interesse an anderen Kryptowährungen wie Ethereum (Ether), Cardano oder Solana ist hoch.
     
  • Was bewegt den Krypto-Sektor, wo liegen Perspektiven und Trends? Neue Entwicklungen aus der Branche lesen Sie hier.

Bitzlato-Gründer unter Verdacht der Geldwäsche

Der Mehrheitsaktionär und Mitbegründer der Krypto-Börse Bitzlato, Anatoly Legkodymow, ist in den USA wegen des Vorwurfs der Geldwäsche verhaftet worden. Der in China lebende Russe soll Hunderte Millionen Dollar verschoben haben. Kunden der Börse sollen nach Legkodymows eigenen Worten auch „bekannte Gauner“ gewesen sein, erklärte ein leitender Beamter des Justizministeriums.

Am Mittwoch wurde die Website von Bitzlato gesperrt. Bereits am Dienstag hatten die Behörden Legkodymow in Miami festgenommen. Bitzlato soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft seit Mai 2018 Kryptowährungen im Wert von 4,58 Milliarden Dollar verarbeitet haben.

Es war der erste größere Einsatz der Sonderermittlungsgruppe im US-Justizministerium für Kryptowährungen. Nach Angaben der Sonderermittlungsgruppe für Finanzverbrechen im US-Finannzministerium steht Bitzlato in Zusammenhang mit Geldwäsche und illegalen russischen Finanztransaktionen.

Genesis bereitet Gläubigerschutzantrag vor

Der angeschlagene Kryptowährungsbroker und -verleiher Genesis bereitet einem Medienbericht zufolge einen Antrag auf Gläubigerschutz vor. Genesis plane diesen Schritt noch in dieser Woche, berichtete die Agentur „Bloomberg“ am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Bei dem New Yorker Unternehmen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Genesis war nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX im November ins Taumeln geraten und hatte einen großen Teil der Belegschaft vor die Tür gesetzt.

Bitcoin überwindet 21.000-Dollar-Marke

Der Bitcoin ist am Wochenende zeitweise über die Marke von 21.000 Dollar geklettert – und damit auf den höchsten Stand seit November des vergangenen Jahres. Damals hatte der Kollaps der Kryptobörse FTX zu einem Vertrauensverlust und einem Kursverfall bei Digitalwährungen geführt.

Seit Jahresbeginn hat sich die älteste und wichtigste Cyberdevise aber wieder etwas erholt und rund 25 Prozent an Wert gewonnen. Derzeit profitiert der Bitcoin unter anderem von der US-Inflation, die auf den tiefsten Stand seit Herbst 2021 gefallen ist. Die Hoffnung auf eine Drosselung des Tempos im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed habe den Risikoappetit offensichtlich zum Leben erweckt, kommentierte Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus.

Angesichts der niedrigen US-Inflation werden Anleger offenbar wieder risikoaffiner. Davon profitiert die Kryptowährung.

handelsblatt_de

Anleger decken sich mit Bitcoin ein. Die Kryptowährung kletterte am Freitag 5,5 Prozent auf 19.897 Dollar. Die Cyber-Devise hat seit ihrem Jahrestiefstand am 1. Januar damit 20,6 Prozent zugelegt. Auch bei Ether ging es bergauf. Die Digitalwährung legte knapp drei Prozent auf 1458 Dollar zu.

Bitcoin verteuerte sich am Donnerstag um mehr als 7 Prozent und kam damit so stark voran wie seit Mitte November nicht mehr. Zuvor war der Preis der weltgrößten Digitalmünze bereits acht Tage in Folge gestiegen. Während der Bitcoin-Preis sich der Marke von 19.000 Dollar nähert, waren auch andere Token gefragt. Ether kletterte beispielsweise um mehr als 6 Prozent.

Am heutigen Freitag notiert der Bitcoin minimal im Plus bei 18.857 Dollar und geht damit der längsten Rally seit Juli 2020 entgegen. 

Die Märkte waren in diesem Jahr bisher eher risikofreudig, und das hat der Kryptowährung geholfen. Sie wird eher aufgrund von Risikofaktoren als aufgrund von Fundamentaldaten gehandelt.

Chris Gaffney, President des Bereichs World Markets bei der TIAA Bank

Nach den Monaten des Ausverkaufs dürften nun Schnäppchenjäger auf den Plan getreten sein.

Die Verunsicherung der Investoren nach dem Kollaps von FTX zwingt immer mehr Kryptofirmen zu Einsparungen. Die Handelsplattform Crypto.com kündigte am Freitag den Abbau weiterer 20 Prozent der Stellen an.

Vor einem halben Jahr hatte das Unternehmen wegen der eingetrübten Konjunkturaussichten bereits Jobs gestrichen. Seit November haben zahlreiche Firmen aus dem Kryptowährungssektor Beschäftigte in großem Stil vor die Tür gesetzt.

Die weltgrößte Digitalwährung, der Bitcoin, legt neun Tage in Folge zu – die längste derartige Serie seit 2020, wie aus von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht. In diesem Monat ist die Kryptowährung bereits um mehr als zehn Prozent gestiegen und der zweitgrößte Token Ether um etwa 17 Prozent.

Anleger wetteten seit Anfang des Jahres darauf, dass sich die Inflation abkühlt und die US-Notenbank das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamt. Hiervon profitierten alle Arten von Anlagen. Für den Bitcoin sind die jüngsten Zuwächse ein starker Kontrast zum letztjährigen Einbruch von mehr als 60 Prozent im Zuge einer Reihe von Krypto-Pleiten, darunter der Zusammenbruch der Börse FTX.

„Ich denke, dass sich die Risikoanlagen aus dem Grund erholt haben, dass der Maximalzins langsam aber sicher in den Vordergrund rückt und die Positionierung bärisch war und sich verändert hat, was kurzfristig bullische Preisbewegungen bedeutet“, sagte Michael Purves, Gründer von Tallbacken Capital Advisors.

Laut Noelle Acheson, Autorin des Newsletters „Crypto Is Macro Now“, könnten institutionelle Anleger ein Comeback starten, sobald sich die Probleme, die den Markt für digitale Vermögenswerte belasten, geklärt haben.

„Es besteht wenig Zweifel daran, dass große Akteure wieder in den Markt zurückkehren werden, wenn die Aussichten weniger trübe sind, was die Transaktionen und auch den Preis in die Höhe treiben wird“, schrieb sie diese Woche in einer Analyse.

Von der freundlicheren Stimmung am Finanzmarkt profitieren auch Kryptowährungen. Die älteste und wichtigste Cyberdevise Bitcoin stieg dadurch das erste Mal seit Mitte Dezember über die Marke von 17.000 Dollar.

Am Dienstag zeichnete sich für dieses Jahr der neunte Tagesgewinn in zehn Handelstagen ab, nachdem 2022 auf Jahressicht ein Minus von 64 Prozent zu Buche stand. „Der Bitcoin zeigt, dass er vielleicht am Boden ist, aber nicht am Ende“, kommentiert Analyst Josh Gilbert vom Onlinebroker Etoro die Entwicklung.

Unterstützt wurde die Erholung zuletzt durch die Arbeitsmarktdaten in den USA, die darauf hindeuten, dass die US-Konjunktur möglicherweise nicht in eine Rezession fällt. Als wichtigsten Marktreiber sieht Gilbert aber die Inflation: „Ein weiterer Rückgang der Verbraucherpreise könnte ein Katalysator für einen weiteren Anstieg sein und den Marktton für 2023 vorgeben.“ Die neuen Preisdaten werden am Donnerstag veröffentlicht.

Um den starken Anstieg der Verbraucherpreise zu stoppen, hatte die US-Notenbank Fed im vergangenem Jahr deutlich die Zinsen erhöht. Darunter leiden Risikoassets wie Kryptowährungen. Sollte die Inflation nun dauerhaft zurückgehen, so die Hoffnung vieler Marktteilnehmer, könnte die Fed die Zinsen senken. „Damit würde sie die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Anleger wieder mehr Risiken für ihre Portfolios eingehen“, sagt Gilbert.

Neue Entlassungswelle bei Coinbase: Die Kryptowährungsbörse kündigte am Dienstag den Abbau weiterer 950 Stellen an. Damit summieren sich die Streichungen der vergangenen Monate auf etwa 2200 Beschäftigte oder rund ein Drittel der Belegschaft. Die Branche leidet unter dem Kursverfall von Bitcoin & Co. Verschärft wurde der Vertrauensverlust in Cyber-Devisen durch den Kollaps des Coinbase-Rivalen FTX Ende 2022.

Die Entlassungswelle in der Kryptowährungsbranche erfasst immer mehr Unternehmen. Die Handelsplattform Huobi wolle rund 20 Prozent der Stellen streichen, kündigte Justin Sun, Mitglied im Beratergremium der Firma und Gründer des Krypto-Tokens Tron, am Freitag an. Er bezeichnete dies als „kurzfristigen Rückschlag“, aus dem Huobi gestärkt hervorgehen könnte. Huobi war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Es blieb auch unklar, wie viele Personen die Börse beschäftigt. Dem Branchendienst CoinMarketCap.com zufolge ist Hubi weltweit die Nummer 14 der Handelsplattformen für Bitcoin & Co.

Der angeschlagene Kryptowährungsbroker und -verleiher Genesis hat einem Insider zufolge 30 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen. Grund sei der zunehmende Druck auf die Kryptobranche zur Kostensenkung im Zuge des Abschwungs, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Donnerstag. Die in New York ansässige Firma hatte bereits 20 Prozent der Belegschaft im August vor die Tür gesetzt. Das Unternehmen beschäftige jetzt nur noch 145 Mitarbeiter, fügte der Insider hinzu. Das „Wall Street Journal” berichtete, das Genesis einen Antrag auf Gläubigerschutz erwäge. Bei Genesis war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Im November hatte Genesis nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX zur Sicherung der Liquidität keine neuen Kredite mehr vergeben und die Rückzahlung vorläufig eingestellt.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat Einspruch gegen die Übernahmeofferte von Binance.US für die insolvente Kryptobank Voyager Digital in Höhe von einer Milliarde US-Dollar eingereicht. Die Regulierungsbehörde wies darauf hin, dass notwendige Informationen in der Offenlegungserklärung von Binance.US fehlten, wie aus einem Insolvenzgerichtsantrag am Mittwoch hervorgeht. Die SEC forderte weitere Informationen über die Art der Geschäftstätigkeit des Unternehmens nach dem Deal. Voyager war durch den Kurseinbruch der Kryptowährung TerraUSD im Frühjahr in die Pleite geschlittert. Die Anwälte von Voyager und Binance.US reagierten zunächst nicht auf Anfragen von Reuters zur Stellungnahme.

Das Skandaljahr 2022 hat Kryptowährungen in ihre bislang wohl größte Krise gestürzt. Wie es in diesem Jahr weitergehen könnte. Hören Sie rein in unseren Podcast Handelsblatt Today:

Bilanz-Affären hin, Kursverluste her: Die meisten Kryptowährungsanleger lassen sich einer Umfrage zufolge in ihrem Vertrauen in Bitcoin & Co nicht erschüttern. Zwei Drittel der Befragten stuften ihre Investments als eher sicher ein, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Erhebung der Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG und des Branchendienstes BTC-Echo. 81 Prozent wollten auch künftig Geld in digitale Vermögenswerte stecken.

Lesen sie hier alle Details:

Trotz starken Kursverlusten auf dem Kryptomarkt scheint das Vertrauen in die Währung weiter hoch zu sein. Mehr als drei Viertel der Befragten wollen weiterhin in Bitcoin und Co. investieren.

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Die tiefe Krise von Kryptowährungen wie Bitcoin hat die Diskussion angeheizt, ob die Zentralbanken an ihren Projekten für digitale Währungen festhalten sollen. Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz wirbt im Interview mit dem Handelsblatt für den digitalen Euro. Damit würden die Zentralbanken eine stabile und verlässliche Alternative zu den „Spekulationsobjekten“ aus der Kryptoszene schaffen.

Lesen Sie hier das gesamte Interview:

Frühere Kunden der Kryptobörse FTX haben eine Sammelklage gegen das insolvente Unternehmen eingereicht. FTX und seine Betreiberinnen und Betreiber hätten „vollständig auf ihre Pflicht verzichtet oder sie ignoriert, angemessene Kontrollen zum Schutz des bei FTX gehaltenen Kundeneigentums einzurichten“, heißt es in den am Dienstag eingereichten Gerichtsunterlagen. Kundinnen und Kunden müssten im Konkursverfahren gegenüber anderen Gläubigern priorisiert werden, verlangten die Kläger.

Der FTX-Konzern von Finanz-Manager Sam Bankman-Fried war im Oktober wegen enormer Mittelabzüge im Zusammenhang mit Liquiditätssorgen kollabiert. Milliarden an Kundengeldern konnten nicht ausgezahlt werden.

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Die US-Kryptowährungsbörse Kraken stellt kommenden Monat wegen schwieriger Marktbedingungen und einem weltweit schwachen Krypto-Markt ihren Betrieb in Japan ein. Kraken werde sich zum 31. Januar von der Finanzdienstleistungsbehörde (JFSA) abmelden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bis zu diesem Datum müssten die Kunden ihre Bestände abziehen. Vergangenen Monat hatte Kraken angekündigt, rund 30 Prozent der weltweiten Arbeitsplätze zu streichen, da die schwierigen Marktbedingungen die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten gelähmt hätten. Die Krypto-Leitwährung Bitcoin hat in diesem Jahr rund 60 Prozent eingebüßt. Der breitere Kryptomarkt ist durch den Zusammenbruch von FTX, Celsius und den vermeintlichen „Stablecoins“ terraUSD und Luna um 1,4 Billionen Dollar geschrumpft.

Lesen Sie hier alle Details:

Das Kryptowährungsunternehmen Bullish geht vorerst doch nicht an die Börse. Das börsennotierte Übernahme-Vehikel Far Peak Acquisition, unter dessen Dach die Firma schlüpfen sollte, und Bullish sagten ihre geplante neun Milliarden Dollar schwere Fusion nach US-Börsenschluss am Donnerstag ab. Bullish wollte an die New Yorker Börse und dazu mit der Far Peak Acquisition verschmelzen, die eine leere Firmenhülle (SPAC) bietet. Hinter Bullish, einer Tochtergesellschaft der Blockchain-Software-Firma Block.one, stehen die Thiel Capital and Founders Fund des Milliardärs Peter Thiel, der britische Hedgefonds-Manager Alan Howard, der US-Hedgefonds-Manager Louis Bacon, der Hongkonger Milliardär Richard Li, die Apeiron Investment Group des deutschen Investors Christian Angermayer, Galaxy Digital und die japanische Bank Nomura.

Für Teile der insolventen Kryptobank Voyager Digital gibt es nun einen Käufer. Lesen Sie hier.

Infografik: Die größten Verlierer des Kryptocrashs | Statista

Kunden der weltgrößten Kryptobörse Binance ziehen einer Analysefirma zufolge in großem Stil Geld bei dem Unternehmen ab. In den vergangenen 24 Stunden seien 1,9 Milliarden Dollar abgeflossen, teilte der Datenanbieter Nansen am Dienstag mit. Parallel dazu kündigte Binance den vorübergehenden Stopp von Auszahlungen in der Kryptowährung USDC an.

Nansen zufolge räumen Kunden ihre Konten leer, weil sie den jüngsten Bericht des Unternehmens über seine Finanzpolster skeptisch sehen. In der Aufstellung überstieg der Bitcoin-Bestand von Binance die Summe der Kundeneinlagen nur an einem einzigen Tag. Das Unternehmen betonte, dass sämtliche Einlagen eins zu ein gedeckt seien.

Die Kryptowährung der Börse, Binance Coin (BNB), war am Dienstag daraufhin um rund neun Prozent auf bis zu 257,91 Dollar eingebrochen. Anschließend stabilisierte sich der Kurs, aktuell liegt er auf 24-Stunden-Sicht sogar leicht im Plus.

Amber, eine der führenden Krypto-Handelsplattformen in Asien, baut Arbeitsplätze ab, stellt das Einzelhandelsgeschäft ein und kündigt einen Sponsoring-Vertrag mit dem FC Chelsea. 

Die Entscheidungen seien Teil einer umfassenden Kostensenkungsstrategie. Das in Singapur ansässige Krypto Unternehmen soll seine Belegschaft von derzeit etwa 700 auf weniger als 400 Mitarbeiter reduzieren. Zu Bestzeiten arbeiteten 1.100 Mitarbeiter bei Amber.

Der FC Chelsea und Amber hatten im Mai eine Partnerschaft angekündigt, die unter anderem vorsieht, dass das Logo der Amber-Handelsplattform WhaleFin in der Saison 2022-2023 auf den Ärmeln der Trikots der Mannschaft zu sehen sein wird. 

Der Sponsoringvertrag soll einen Wert von 20 Millionen Pfund pro Jahr gehabt haben. Nun soll Amber das rechtliche Verfahren zur Beendigung der Vereinbarung durchlaufen.

Die Kryptobörse Bitfront steht vor dem Aus. Es würden ab sofort keine neuen Kunden mehr aufgenommen und Kreditkartenzahlungen mehr abgewickelt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. 

In einigen Monaten solle das Geschäft vollständig eingestellt werden. Die Entscheidung stehe aber in keinerlei Zusammenhang mit den Affären bei bestimmten Konkurrenten, denen Fehlverhalten vorgeworfen werde, betonte Bitfront. Vor einigen Wochen war der Rivale FTX kollabiert. Dessen Gründer Sam Bankman-Fried werden illegale Geldtransfers in Milliardenhöhe vorgeworfen.

Die insolvente Krypto-Handelsplattform FTX kann ihre Mitarbeiter weiter bezahlen. „Ich freue mich, dass die FTX-Gruppe… die normalen Barzahlungen von Gehältern und Leistungen an unsere verbleibenden Mitarbeiter weltweit wieder aufnehmen kann“, teilte Konzern-Chef John Ray am Montag mit. Dies umfasse Barzahlungen sowohl für die Zeit vor dem Konkurs als auch für die Zeit danach, vorbehaltlich der durch die Anordnungen des Konkursgerichts festgelegten Grenzen.

FTX beantragte am 11. November zusammen mit seiner US-Einheit, dem Krypto-Handelsunternehmen Alameda Research und fast 130 anderen Tochtergesellschaften Insolvenzschutz. Bei FTX soll Insidern zufolge mindestens eine Milliarde Dollar an Kundengeldern verschwunden sein. Die Affäre hat die gesamte Kryptowährungsbranche in Turbulenzen gestürzt. Im Zuge der FTX-Pleite musste die auf virtuelle Zahlungsmittel spezialisierte US-Bank BlockFi am Montag ebenfalls Insolvenzschutz beantragen, da Krypto-Kreditgeber durch sein Engagement bei FTX geschädigt worden war. Die gängigsten Zahlungsmittel Bitcoin und Ethereum brachen im Kurs ein.

Nach dem spektakulären Kollaps der Kryptoplattform FTX wankt das nächste Unternehmen aus der-Branche: Die Kryptobank Blockfi hat am Montag Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet. Das teilte das Unternehmen am Montag mit.

Ein Sanierungsverfahren nach Kapitel 11 (Chapter 11) des US-Insolvenzrechts schützt Unternehmen für eine gewisse Zeit vor dem Zugriff ihrer Gläubiger und erleichtert damit den finanziellen Neustart.

Blockfi war US-Medienberichten zufolge stark bei FTX engagiert. Zuletzt hatte der Konzern die Abhebungen von Kunden pausiert.

Nach der Pleite der Handelsplattform FTX hat Start-up-Investor Frank Thelen sein Engagement für Kryptowährungen verteidigt. Die aktuellen Kursbewegungen seien primär von »Makro-Ängsten« getrieben, langfristig gehe er davon aus, dass der Preis für Ether »in den nächsten Monaten« steigen werde. Er selbst bleibe investiert.

Bitcoin bleibt in meinen Augen ein zuverlässiger Wertspeicher

Frank Thelen gegenüber dem Spiegel

Erst im Februar hatte Thelen die 100.000-Dollar-Kursmarke für Bitcoin ausgerufen und eine »signifikante Wertsteigerung« noch innerhalb des Jahres prognostiziert. Derzeit liegt der Kurs bei rund 16.000 Dollar.

Thelen war nur einer von zahlreichen Prominenten, die sich in Deutschland in der Vergangenheit für Kryptowährungen eingesetzt haben. 

»Drei Millionen« hätte er in seiner Wallet, sang etwa der Rapper Bushido im vergangenen Jahr, seine Kollegen Sido und Kool Savas veröffentlichten bereits vor Jahren eine eigene Kryptohymne: »Sie erzählen von Bubble, aber Digga, wir hodlen«, rappten die beiden, und: »Mach aus ‘nem Hunni ‘ne Million!« Savas hatte sich in einem Tweet selbst als »Kryptoholiker« bezeichnet.
Auf eine Anfrage des SPIEGEL, wie sie nach dem Kurssturz zu ihrer Werbung für Kryptowährungen stehen, reagierten die Prominenten nicht.

Der angeschlagene Kryptowährungsbroker und -verleiher Genesis hat einem Medienbericht zufolge einen Sanierungsberater engagiert. Genesis habe die Investmentbank Moelis & Company damit beauftragt, Optionen wie eine mögliche Insolvenz zu prüfen, berichtete die „New York Times” am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Unternehmen habe mit Blick auf eine Insolvenz noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Es sei aber auch möglich, dass ein Bankrott noch abgewendet werden könnte. Bei Genesis war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Genesis hatte am Vortag Medienberichte über eine bevorstehende Insolvenz zurückgewiesen. Allerdings hatte die Firma zuvor die Kreditvergabe und Rückzahlungen vorläufig eingestellt. Auch die Kryptobank BlockFi steht einem Zeitungsbericht zufolge vor dem Aus. Die Kryptobörse FTX beantragte vor rund zwei Wochen in den USA Gläubigerschutz, nachdem Kunden als Reaktion auf die heimliche Verschiebung von Einlagen im Volumen von zehn Milliarden Dollar massenhaft Gelder abgezogen hatten.

Europäische Kunden der insolventen Kryptobörse FTX könnten womöglich schneller an ihr Geld kommen als andere. Die Gelder der europäischen Tochter FTX Europe AG seien nicht mit denen des restlichen Unternehmens vermischt worden, wie Insider dem Handelsblatt berichteten.

Bitcoin fällt auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Die wichtigste Cyber-Währung liegt 3,2 Prozent im Minus bei 15.730 Dollar.

Da Bitcoin weder als Zahlungssystem noch als Anlageform geeignet erscheint, sollte er regulatorisch auch als keines von beiden behandelt – und damit legitimiert werden, meinen Ulrich Bindseil und Jürgen Schaaf. Lesen Sie hier ihren Gastkommentar:



Was ist der Bitcoin?

Gemessen an der Marktkapitalisierung ist der Bitcoin aktuell die größte Kryptowährung der Welt. Die ersten Bitcoins wurden im Januar 2009 geschürft. Das macht die Cyberdevise gleichzeitig zur ältesten der Welt. Angesichts der zunächst fehlenden Nachfrage wurde der Wert der Digitalwährung auf Grundlage der Miningkosten bestimmt. Der lag 2010 bei 0,08 Cent.

Dabei skizzierte Satoshi Nakamoto, so lautet das Pseudonym des Bitcoin-Entwicklers, bereits im Jahr 2008 die Idee einer unabhängigen Digitalwährung. Ob es sich beim Erfinder tatsächlich um einen Japaner handelt, ist bis heute unklar.

Wie funktioniert das Mining von Bitcoin?

Mining beschreibt den Prozess rund um die Erzeugung (Schürfen) neuer Coins. Beim Bitcoin basiert das Mining auf dem sogenannten Proof-of-Work-Verfahren. Das bedeutet: Computersysteme der Miner lösen komplexe mathematische Aufgaben, verifizieren darüber Transaktionen und speichern sie auf der Blockchain. Letztere wird im Laufe der Zeit immer länger, da beim Mining stetig neue Blöcke an die Blockchain gekettet werden. Für die Bereitstellung der Rechenleistung erhalten die Miner eine Belohnung – die neu geschürften Coins.

Wie viele Bitcoins gibt es?

Die Geldmenge von Bitcoin ist begrenzt. Maximal 21 Millionen Coins fasst die Software. Tatsache ist: Je mehr Coins im Umlauf sind, desto komplexer werden die mathematischen Aufgaben, um weitere Coins zu schürfen. Das wiederum erfordert noch höhere Rechenleistungen, sodass sich mittlerweile das Schürfen von Bitcoin zu einem hart umkämpften Geschäft entwickelt hat. Aus Kostengründen rentiert sich das Mining über Geräte von Privatnutzern inzwischen nicht mehr. Derweil beläuft sich die Zahl existierender Bitcoins auf mehr als 19 Millionen. Die Obergrenze von 21 Millionen Bitcoins wird voraussichtlich allerdings erst im Jahr 2140 erreicht.

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