WEF: Konjunkturaussichten für 2024 verbessern sich, geopolitische Probleme bleiben jedoch bestehen


Während in den USA und Asien ein ordentliches Wachstum erwartet wird, bleiben die Aussichten für Europa düster.

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Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat am Mittwoch seinen neuesten Ausblick für die Chefökonomen veröffentlicht, für den Spitzenökonomen aus dem privaten und öffentlichen Sektor befragt wurden.

82 Prozent der Chefvolkswirte gehen davon aus, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2024 robuster wird oder zumindest gleich bleibt. Das sind fast doppelt so viele wie noch gegen Ende 2023. Der Anteil der Chefvolkswirte, die auf eine Verschlechterung der weltweiten Lage wetten, ist hingegen von 56 Prozent im Januar 2024 auf 17 Prozent im Mai gesunken.

Mehr als zwei Drittel der Chefvolkswirte gehen zudem davon aus, dass künstliche Intelligenz, der technologische Wandel und die grüne Wende das globale Wachstum deutlich ankurbeln werden.

Allerdings dürften geopolitische Spannungen und regionale Politik weiterhin für Volatilität sowohl auf den Märkten als auch in der Gesamtwirtschaft sorgen. 97 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Geopolitik im Jahr 2024 ein Schlüsselfaktor für steigende wirtschaftliche Volatilität weltweit sein wird.

Dieses Jahr ist auch aufgrund der großen Zahl nationaler und regionaler Wahlen ein Meilenstein. Fast 50 % der Weltbevölkerung gehen zur Wahl. Etwa 83 % der führenden Ökonomen glauben, dass diese Wahlen und die damit verbundene innenpolitische Lage dieses Jahr zu einer deutlichen Zunahme der globalen Volatilität führen werden.

Saadia Zahidi, Geschäftsführerin des Weltwirtschaftsforums, sagte in einer Stellungnahme: „Die jüngsten Prognosen der Chefökonomen deuten auf willkommene, aber zaghafte Anzeichen einer Verbesserung des globalen Wirtschaftsklimas hin. Dies unterstreicht die zunehmend komplexe Landschaft, in der sich die Politiker zurechtfinden müssen.“

„Es besteht dringender Bedarf an einer Politik, die nicht nur darauf abzielt, die Motoren der Weltwirtschaft wieder anzukurbeln, sondern auch die Grundlagen für ein inklusiveres, nachhaltigeres und robusteres Wachstum zu schaffen.“

Wachstumserwartungen für die USA, Europa hinkt jedoch noch hinterher

Was die Wachstumsprognosen für das kommende Jahr angeht, sind die USA am optimistischsten: 97 Prozent der Ökonomen erwarten ein beträchtliches Wachstum in dem Land. Etwa 78 Prozent der Befragten erwarten zudem für 2024 eine moderate oder niedrigere Inflation in den USA.

Auch den meisten asiatischen Volkswirtschaften wird voraussichtlich eine gute Entwicklung bevorstehen: 100 Prozent der Befragten erwarten für Südasien ein gutes Wachstum und 75 Prozent glauben zudem, dass die Inflation in diesen Regionen in diesem Jahr sinken könnte.

Für die Volkswirtschaften in Ostasien und im Pazifik sind die Aussichten sogar noch besser: 100 Prozent der Umfrageteilnehmer sprachen sich für ein stärkeres Wachstum und eine sinkende Inflation im Jahr 2024 aus. Allerdings gehen nur 79 Prozent der Chefvolkswirte davon aus, dass China in diesem Jahr wahrscheinlich ein moderates oder starkes Wachstum erleben wird, obwohl sie alle von einem weiteren Rückgang der Inflation ausgehen.

Im Gegensatz dazu sind die Aussichten für Europa nach wie vor deutlich gedämpft: Nur 31 Prozent der Chefökonomen erwarten für den Kontinent in diesem Jahr Wachstum. Allerdings glauben 82 Prozent der Befragten, dass die Inflation im Jahr 2024 wahrscheinlich weiter sinken wird.

Geldpolitik und allgemeine wirtschaftliche Gesundheit dürften Schlüsselfaktoren für Geschäftsentscheidungen sein

Abgesehen von den Wahlen im Inland und den allgemeinen geopolitischen Spannungen werden die Unternehmen wahrscheinlich auch die allgemeine Gesundheit der Wirtschaft genauer im Auge behalten, bevor sie wichtige Entscheidungen treffen.

86 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Geldpolitik ein Schlüsselfaktor ist, der die Entscheidungen der Unternehmen beeinflussen dürfte. Ebenso viele geben an, dass ihnen die Finanzmärkte Sorgen bereiten. 79 Prozent der Chefvolkswirte sind der Ansicht, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt ein wichtiger Gesichtspunkt ist.

Allerdings waren 37 Prozent der Ökonomen der Meinung, dass die sozialen und ökologischen Ziele einzelner Unternehmen ein treibender Faktor für Geschäftsentscheidungen sein könnten, während 73 Prozent der Meinung waren, dass die Wachstumsziele von Unternehmen eine größere Rolle spielen.

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