Im Falle einer Auslieferung an die Vereinigten Staaten wird der mutmaßliche Betreiber der Krypto-Börse BTC-e, Alexander Vinnik, laut seinem griechischen Anwalt aufgrund des anhaltenden Konflikts in der Ukraine zur „Geisel“. Frankreich wird den Russen voraussichtlich bald nach Griechenland zurückschicken und Zoe Konstantopoulou versucht, seine spätere Überstellung in US-Gewahrsam zu verhindern.
Die griechische Verteidigung von Alexander Vinnik kämpft gegen seine Auslieferung an die USA
Ein französisches Gericht wird voraussichtlich nächste Woche die Rückkehr des verurteilten Geldwäschers Alexander Vinnik nach Griechenland genehmigen. Griechische Behörden nahmen den russischen Staatsbürger 2017 fest und übergaben ihn zwei Jahre später an Frankreich, wo er auch wegen Identitätsdiebstahls und Erpressung angeklagt wurde. Dort hat er jetzt seine fünfjährige Haftstrafe verbüßt, unter Berücksichtigung der Zeit, die er vor dem Prozess in Untersuchungshaft verbracht hat.
Vinnik wurde in Thessaloniki festgenommen, wo er mit seiner Familie im Urlaub ankam, mit einem Haftbefehl aus den USA, wo er auch beschuldigt wird, mindestens 4 Milliarden Dollar über die berüchtigte BTC-e-Börse gewaschen zu haben, darunter Geld aus dem Hack von Mt. Gox. Auch amerikanische Staatsanwälte verdächtigen ihn der Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst.
Bevor er nach Frankreich geschickt wurde, genehmigte Griechenland seine Auslieferung an die USA mit einem Beschluss des damaligen Justizministers Kostas Tsiaras. Vinniks Verteidigungsteam befürchtet nun, dass er bald nach seiner Rückkehr in die USA in die USA überstellt wird.
Seine griechische Anwältin, die ehemalige Parlamentssprecherin Zoe Konstantopoulou, versucht, diese Entwicklung zu verhindern. In den USA werde der 43-jährige russische IT-Spezialist praktisch zur „Geisel“ des geopolitischen Konflikts um die russische Invasion in der Ukraine, warnte sie.
Konstantopoulou lehnt die Auslieferung an die USA auch aus humanitären Gründen ab, enthüllte die führende griechische Tageszeitung Kathimerini in einem kürzlich veröffentlichten Bericht. Vinniks Frau starb 2020 und sie haben zwei Söhne im Alter von 8 und 11 Jahren, die ohne Eltern aufwachsen.
In diesem Monat zogen die US-Behörden einen Antrag zurück, den Russen direkt aus Frankreich zu holen. Laut seinem französischen Anwalt Frederic Belot handelt es sich jedoch lediglich um ein „betrügerisches Manöver“, mit dem seine Auslieferung durch Griechenland, wo der US-Antrag bereits genehmigt ist, beschleunigt werden soll.
Die Behörden in Moskau forderten Griechenland und Frankreich auch offiziell auf, Alexander Vinnik an Russland zu übergeben, wo er anderer Verbrechen angeklagt ist. Der inhaftierte Krypto-Unternehmer hat bei früheren Gelegenheiten seinen Willen zum Ausdruck gebracht, in sein Heimatland zurückzukehren und sich dort der Justiz zu stellen.
Glauben Sie, dass Griechenland Alexander Vinnik an die USA ausliefern wird, sobald er von Frankreich ausgeliefert wird? Teilen Sie Ihre Erwartungen an den Fall im Kommentarbereich unten mit.
Bildnachweis: Shutterstock, Pixabay, Wiki Commons, Russische Botschaft in Griechenland
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