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Mittwoch, Januar 15, 2025

VÉRIF‘ – Russische Militärwaffen und Ausrüstung: Erkenntnisse zu den Videos aus Syrien nach dem Sturz von Bachar al-Assad

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Russlands militärische Präsenz in Syrien seit 2015 hat zur Unterstützung des Assad-Regimes geführt, wobei 21 Militärbasen und 93 Beobachtungsposten betrieben werden. Videos zeigen aufgegebene russische Militärtechnik, deren Herkunft unklar bleibt. Die syrische Armee verwendet seit Jahrzehnten sowjetische Waffen, was die Verwirrung um die Ausrüstung verstärkt. Es gibt Anzeichen für eine mögliche Evakuierung russischer Truppen aus Syrien, während die Rebellen von der zurückgelassenen Militärtechnik profitieren.

Russische Militärpräsenz in Syrien: Ein Überblick

Die zehnjährige militärische Präsenz Russlands in Syrien hat deutliche Spuren hinterlassen. Seit 2015 unterstützt Russland das Regime von Bachar al-Assad mit Truppen und Waffen, um gegen dschihadistische Rebellen zu kämpfen, die die Kontrolle über das Land anstreben. Einem Bericht des Think Tanks Jusoor zufolge betreibt Russland derzeit 21 Militärbasen und 93 Beobachtungsposten im Land, was Fragen zum Verbleib dieser militärischen Ausrüstung nach dem möglichen Sturz des Regimes aufwirft.

Aufgegebene Waffen und ihre Herkunft

In den letzten Wochen sind zahlreiche Videos aufgetaucht, die russische Militärtechnik zeigen, die anscheinend aufgegeben wurde. Ein Telegram-Kanal veröffentlichte am 5. Dezember ein Bild von zwei Soldaten der Hayat Tahrir al-Sham (HTS) vor vier russischen MiG-21-Jets. Die Herkunft dieser Flugzeuge ist jedoch unklar, da es keine Beweise dafür gibt, dass sie von den russischen Streitkräften zurückgelassen wurden. Ein Journalist wies darauf hin, dass die Militärbasis, an der die Jets gefunden wurden, ein zentraler Operationsstandort der Assad-Truppen war, was durch die Sichtung von Regimeflaggen an den Flugzeugen gestützt wird.

Die syrische Armee hat seit über 60 Jahren auf sowjetische Waffen zurückgegriffen, was die Verwirrung um die Herkunft der aufgefundenen Ausrüstung verstärkt. Marc Chassillan, ein Experte für Landwaffen, betont, dass die syrischen Streitkräfte fast vollständig mit russischen Waffen ausgestattet sind.

Zudem zeigen Berichte von Rebellen, dass russische Rüstungsprodukte wie das S-75 Luftverteidigungssystem und das Podlet-K1 Radarsystem in Syrien zurückgelassen wurden, wobei alle Hinweise darauf hindeuten, dass diese bis zur Flucht der loyalistischen Kräfte genutzt wurden.

Ein kürzlich veröffentlichtes Video zeigt zudem einen russischen Militärkonvoi, der hastig eine Straße in der Nähe der Luftwaffenbasis Hmeimim passiert. Die Geolokalisierung bestätigt die Lage des Konvois, während Berichte darauf hindeuten, dass russische Truppen nun in Tartous und anderen Städten stationiert sind.

Zusätzlich deuten maritime Bewegungen auf eine mögliche Evakuierung hin. Die Raketenfregatte Gorshkov und ihr Begleitschiff Yelnya verließen am 3. Dezember die Marinebasis in Tartous. Während offiziell von einem „Seemanöver“ gesprochen wird, zeigen Satellitenbilder, dass die Gruppe Richtung Gibraltar unterwegs ist.

Insgesamt ist festzustellen, dass militärische Ausrüstung, die zuvor von der syrischen Armee genutzt wurde, nun in die Hände der Rebellen gefallen ist. Ob der Kreml in der Lage sein wird, seine militärische Präsenz in Syrien aufrechtzuerhalten oder eine vollständige Evakuierung organisieren muss, bleibt abzuwarten. Eine solche Evakuierung würde erhebliche logistische Herausforderungen mit sich bringen, besonders während der andauernden Konflikte in der Ukraine.

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