UBS legt 800 Millionen Euro für vom Greensill-Zusammenbruch betroffene Anleger zurück


Nach der Übernahme der Credit Suisse im Jahr 2023 räumt die Schweizer Großbank UBS nun den Schlamassel auf, den ihr ehemaliger Rivale hinterlassen hat.

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UBS hat angeboten, ehemaligen Kunden der Credit Suisse die Gelder zurückzuzahlen, die sie in das 2021 zusammengebrochene Unternehmen Greensill Capital investiert hatten.

Für die Entschädigung sind 900 Millionen Dollar (840 Millionen Euro) vorgesehen, die Anleger können 90 Prozent des Wertes ihrer verlorenen Vermögenswerte zurückerhalten.

Das Angebot gilt bis Ende Juli.

UBS arbeitet seit der Übernahme der Credit Suisse vor einem Jahr daran, die Altlasten der Bank aufzuräumen.

Der Zusammenbruch der Konkurrenzbank war maßgeblich auf die Pleite des Lieferkettenfinanzierungsunternehmens Greensill Capital zurückzuführen, das über Gelder im Wert von 10 Milliarden Dollar (9,3 Milliarden Euro) verfügte.

Vor seiner Pleite vergab Greensill Kredite an Unternehmen, damit diese ihre Lieferanten bezahlen konnten. Dieses Geld musste anschließend mit zusätzlichen Zinsen zurückgezahlt werden.

In Partnerschaft mit Greensill bot Credit Suisse Fonds an, in die Anleger Geld in diese Supply-Chain-Finanzierungsgeschäfte investieren konnten.

Die Insolvenz von Greensill wurde dadurch beschleunigt, dass es dem Unternehmen nicht gelang, einen neuen Versicherungsvertrag für Kredite abzuschließen – eine Entscheidung, die die Anleger verschreckte.

Bei vielen Credit Suisse-Kunden mit Greensill-bezogenen Anlagen waren die Gelder anschließend in der Klemme.

Der Zusammenbruch löste auch einen großen Lobbyingskandal in Großbritannien aus.

Als Greensill erstmals in finanzielle Schwierigkeiten geriet, versuchte der für das Unternehmen tätige ehemalige Premierminister David Cameron, sich staatliche Kredite zu sichern, die als Pandemie-Hilfsmaßnahme angeboten wurden.

Dabei wurde ihm vorgeworfen, seine politischen Verbindungen zu missbrauchen, um die Geschäftsinteressen von Greensill zu fördern.

In einer am Montag veröffentlichten Erklärung teilte die UBS mit, dass ihr Rückzahlungsangebot „darauf abzielt, den Fondsinvestoren Sicherheit, einen beschleunigten Ausstieg aus ihren Positionen und ein hohes Maß an finanzieller Erholung zu bieten“.

Das Angebot werde voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Finanzergebnisse oder den Kapitalbedarf von UBS haben, fügte die Bank hinzu.

Die 900 Millionen Dollar stammen aus einem Pool von 4 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro), den die Bank bei der Übernahme von Credit Suisse zur Deckung von Prozess- und Regulierungsgebühren zurückgelegt hatte.

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