Tschechischer konservativer Regierungschef lehnt EU-Bündnis mit radikalen Kräften ab und strebt Abkommen mit EVP an


Es werde kein Bündnis mit radikalen Kräften im Europaparlament geben, sagte der tschechische Ministerpräsident und Vorsitzende der Bürgerdemokraten (ODS/EKR) Petr Fiala. Er fügte hinzu, seine konservative EU-Fraktion solle eine Zusammenarbeit mit der Mitte-Rechts-Partei der Europäischen Volkspartei (EVP) anstreben, die ihre dominierende Stellung im Europaparlament beibehält.

Nach den Europawahlen, bei denen die extreme Rechte deutliche Zugewinne verzeichnen konnte und über 50 neugewählte Europaabgeordnete in ganz Europa auf europäischer Ebene unabhängig blieben, betonte Fiala, dass bei der Rekrutierung neuer Mitglieder die ursprünglichen konservativen Werte der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) gewahrt werden müssten.

„Wenn es weitere Verschiebungen gibt, müssen wir überlegen, was wir tun werden. Für mich ist es inakzeptabel, in derselben Gruppe wie radikale politische Kräfte zu sein“, sagte er am Montag tschechischen Journalisten.

Fiala betonte zudem, dass die ECR mit der Europäischen Volkspartei (EVP) zusammenarbeiten solle, die auch nach der Europawahl am Sonntag die größte Fraktion im Europaparlament bleibt.

Fialas ODS gehörte zu den Gründungsparteien der EKR und betonte im Europawahlkampf immer wieder, das Ziel der ODS sei der Kampf gegen Populisten und Extremisten.

Diese Haltung führte dazu, dass die ODS-Abgeordneten die Mitgliedschaft der Fidesz-Partei des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in der ECR ablehnten, weil diese eine prorussische Haltung vertrat. Umgekehrt lehnten sie die Aufnahme von Abgeordneten der rechtsextremen Reconquête-Partei von Eric Zemmour nicht ab.

Bei den jüngsten Wahlen gewann die ODS drei Sitze im Europaparlament, während ihre Koalitionspartner TOP 09 und KDU-ČSL, die der EVP angehören, zusammen drei Sitze errangen.

Der Parteisprecher bestätigte gegenüber tschechischen Medien zudem, dass ODS-Vertreter bislang nicht nach Brüssel gereist seien, um über die Zukunft der konservativen Fraktion im Europaparlament zu verhandeln.

(Aneta Zachová | Euractiv.cz)

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