Kommission fordert von Pornoplattformen Details zum Jugendschutz und zu illegalen Inhalten


Die Europäische Kommission in einem Stellungnahme hat die Pornografieplattformen Pornhub, Stripchat und XVideos am Donnerstag (13. Juni) offiziell um detaillierte Informationen zur Einhaltung des Digital Services Act (DSA) gebeten.

Die Porno-Websites wurden im Dezember zur Liste der sehr großen Online-Plattformen (VLOPs) hinzugefügt, die unter das DSA fallen.

Sie schließen sich 19 anderen Plattformen an, die strenge Regeln zur Inhaltsmoderation befolgen müssen. Dazu gehören die sogenannten VLOPs, wie die sozialen Netzwerke Instagram und TikTok, die E-Commerce-Sites AliExpress und Zalando sowie einige als sehr große Onlinedienste definierte wie Google Search und Bing.

Die Kommission möchte nun detaillierte Informationen über die Maßnahmen erhalten, die die Porno-Websites ergriffen haben, um die Risiken im Zusammenhang mit dem Jugendschutz im Internet zu bewerten und zu mindern und um die Verbreitung illegaler Inhalte und geschlechtsbezogener Gewalt zu verhindern.

Die drei Plattformen antworteten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht auf Euractivs Bitte um einen Kommentar. Die drei Websites haben die EU wegen ihrer Verpflichtungen als VLOPS verklagt, berichtete Euractiv im März.

Der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Thierry Breton hat wiederholt erklärt, dass der Schutz Minderjähriger im Internet eines der Hauptziele des DSA sei.

Die Kommission sucht insbesondere nach Informationen über die Altersüberprüfungsmechanismen der Plattformen und ihre internen Compliance-Systeme. Pressemitteilung.

Bis zum 4. Juli mussten die Pornoplattformen reagieren. Die Angabe ungenauer, unvollständiger oder irreführender Informationen kann zu Geldstrafen führen.

Sollten die Plattformen nicht innerhalb der vorgegebenen Frist antworten, kann die Kommission die Informationen „durch Beschluss“ einholen. Das bedeutet wahrscheinlich, dass die Europäische Kommission eine offizielle Anordnung erlassen kann, um die Plattformen zur Herausgabe der angeforderten Informationen zu zwingen.

Sollten die Plattformen der Aufforderung der Kommission nicht nachkommen, drohen ihnen möglicherweise „regelmäßige Geldbußen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Das DSA zielt darauf ab, eine sicherere digitale Umgebung zu schaffen, indem die Verantwortung für online agierende Akteure klarer geregelt wird. Dazu gehört auch der Umgang mit illegalen Inhalten – etwa gefährlichen Gütern – und schädlichen, aber legalen Inhalten wie Hassreden.

Den Vorschriften zufolge stellen Online-Plattformen, die monatlich von mehr als zehn Prozent der EU-Bevölkerung – also 45 Millionen Nutzern – verwendet werden, ein „systemisches Risiko“ für die Gesellschaft dar und müssen daher einem spezifischen System der Inhaltemoderation folgen, das auch Verpflichtungen zur Transparenz und zum Risikomanagement umfasst.

[Edited by Eliza Gkritsi/Rajnish Singh]

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