Knappe Unterstützung für das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur vor der entscheidenden Ratssitzung am Montagmorgen


Die österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler kündigte am Sonntag (16. Juni) an, dass ihre Regierung bei der morgigen Sitzung des Umweltrates am Montag (17. Juni) das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur unterstützen werde. Damit besteht die Möglichkeit, dass der umstrittene Text in europäisches Recht umgesetzt wird.

Da Österreich seine bisherige ablehnende Haltung gegenüber dem Gesetz geändert hat, dürfte der Text nun die Unterstützung von Ländern haben, die 64,86 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren. Die Hürde für die Annahme eines Textes liegt bei 65 Prozent.

Der Rat hatte sich zuvor mit dem Europäischen Parlament auf einen Kompromisstext geeinigt. Der Vorschlag würde also in EU-Recht umgesetzt, wenn auch nur eine der oppositionellen nationalen Regierungen den Text unterstützt.

Länder wie Italien, Schweden und Finnland lehnen den Text schon seit langem ab. Ungarn zog seine Unterstützung erst im März zurück, kurz vor der endgültigen Abstimmung über den Text. Polen und die Slowakei deuteten daraufhin an, dass auch sie den Vorschlag nicht mehr unterstützen würden.

Alle Augen richten sich nun auf die Slowakei. Der Umweltminister und stellvertretende Ministerpräsident Tomáš Taraba erklärte im April öffentlich, dass er das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur nicht unterstützen werde. Euractiv geht jedoch davon aus, dass dies der belgischen Ratspräsidentschaft nicht offiziell mitgeteilt wurde.

Die slowakische Regierung war am Sonntag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die österreichische Umweltministerin Gewessler, eine Politikerin der Grünen, war stets für das Naturwiederherstellungsgesetz, konnte im Rat aber aus rechtlichen Gründen nicht für den Text stimmen, da die neun österreichischen Bundesländer ihn geschlossen ablehnten.

Allerdings hat das Land Wien in den letzten Tagen seine Position geändert. Bei einer Pressekonferenz am Sonntag in Wien sagte Gewessler, sie habe ausführlich mit Anwälten konsultiert und glaube, dass sie das Gesetz nun im Rat rechtlich unterstützen könne.

Morgen beginnt um 9:30 Uhr in Luxemburg das Treffen der Umweltminister, erster Tagesordnungspunkt ist das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur.

Nachdem die Minister das Dossier besprochen haben, kann die belgische Ratspräsidentschaft je nach Ergebnis der Diskussion beschließen, das Dossier zur Abstimmung zu stellen.

*Zusätzliche Berichterstattung von Nikolaus J. Kurmayer, Zuzana Gabrizova und Sofia Sanchez Manzanaro

[Edited by Rajnish Singh]

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