Hat sich Frankreichs extreme Rechte wirklich verändert? Rassemblement National revidiert frühere Positionen

Ausgegeben am:

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich entschieden, ein Risiko einzugehen und Neuwahlen auszurufen. Werden die Wähler nun dasselbe tun? Trotz aller Beteuerungen, nicht länger rechtsextrem zu sein, trotz aller Kehrtwenden und Korrekturen bei Themen wie der Rentenreform oder der Unterstützung für die Ukraine bleiben die Eckpfeiler von Marine Le Pens Partei die Identitätspolitik und das Konzept der nationalen Präferenz – ein Markenzeichen, das man in den hohen Machtzentren Frankreichs seit der Besetzung durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen hat.

Wir fragen, wofür Le Pen und ihr unerprobter 28-jähriger Kandidat Jordan Bardella stehen. Warum er? Warum nicht sie im Rennen um die Regierungsverantwortung?

Und was ist mit den Gegenspielern der extremen Rechten? Zum Wahlbündnis der Linken gehören reformistische Sozialisten und Grüne. Doch sowohl der Rassemblement National als auch die Zentristen von Emmanuel Macrons Partei beschwören das Schreckgespenst einer extremen Linken herauf, die ihrer Meinung nach antisemitisch sei.

Hat der französische Präsident recht, wenn er Le Pen und die Partei von Jean-Luc Mélenchon über einen Kamm scheren will? Ist Macron ein Bollwerk gegen den Extremismus oder ein Wegbereiter? Der erste Hinweis wird sich schon in zehn Tagen zeigen, wenn die erste Runde der vorgezogenen Parlamentswahlen beginnt.

Produziert von Alessandro Xenos, Guillaume Gougeon und Louise Guibert.

source site-36

Leave a Reply