Handschellen und Kettenschaukeln? Berliner Ausstellung untersucht die Beziehung zwischen Geschlecht und Architektur


Der in Berlin lebenden italienischen Künstlerin Monica Bonvicini wurde freie Hand gelassen, um das riesige und helle Obergeschoss der Neuen Nationalgalerie (Neue Nationalgalerie) in Berlin zu verwandeln.

Bonvicini wurde in Venedig, Italien, geboren, zog aber 1986 nach Berlin, drei Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer. Seitdem lebt sie dort, was sich in ihrer Kunst widerspiegelt.

Sie hat die Gelegenheit genutzt, um das imposante modernistische Gebäude des legendären Architekten Mies van der Rohe neu zu bewerten, das sie als „etwas, das der Angst sehr nahe kommt“ beschreibt.

Die Show zeigt zwei große architektonische Installationen, die speziell für den Raum entwickelt wurden, darunter ein riesiger Spiegel, der den Raum teilt und noch mehr natürliches Licht hereinbringt.

„Ich wollte die Architektur von Mies van der Rohe irgendwie verändern, damit sie den Besuchern der Show einen anderen Blick auf die Architektur vermitteln kann“, erklärt Bonvicini.

„Aber auch auf die Stadt, die man durch die Glasfassade sehr gut sehen kann“, sagt sie.

„Ganz ähnlich wie Berlin“

Zusätzlich zu ihren groß angelegten architektonischen Eingriffen sind mehrere von Bonvicinis Skulpturen ausgestellt, darunter ihre interaktiven „Chain Swings“, mit denen die Besucher interagieren können. Die Arbeit ist vielleicht eine Anspielung auf die Nachtclubs der Stadt, die oft in heruntergekommenen Industriegebäuden untergebracht sind.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist das Licht – nicht nur die Fülle des natürlichen Lichts, das durch die großen Fenster des Museums strömt, sondern auch von der Decke hängende Lichtinstallationen.

So beleuchtet beispielsweise eine Reihe neuer Lichtarbeiten, bestehend aus LED-Neonröhren, die mit elektrischen Kabeln handverflochten sind, eine Ecke der Halle als skulpturale Struktur.

Veränderung der männlichen Aura

Die Ausstellung sei ein Versuch, die männliche Aura des Raumes zu verändern, so Museumsleiter Klaus Biesenbach.

„Sie macht das Gebäude weiblicher“, sagt Biesenbach.

„Ihr Ansatz ist ein Ansatz der Partizipation. Du kannst tatsächlich Teil dieser Ausstellung sein. Du kannst auf einer Kettenbank liegen. Du kannst hochklettern. Die Handschellen, du kannst dir selbst Handschellen anlegen Monica Bonvicini”, fügt er hinzu.

Darüber hinaus können die Besucher beim Spaziergang auf der Terrasse rund um die Glashalle einem Klangstück mit dem Titel „Retrospective“ (2022) lauschen, das Bonvicinis konzeptuellen Sprachgebrauch hervorhebt: Eine Stimme rezitiert zahlreiche Titel von Kunstwerken, die Bonvicini in drei Jahrzehnten geschaffen hat.

Die Ausstellung mit dem Titel „I do you“ von Monica Bonvicini öffnet am 25. November und dauert bis zum 30. April 2023.

Sehen Sie sich das Video an, um einen kleinen Einblick in die neue Ausstellung zu erhalten.

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