England gegen Serbien – UEFA Euro 2024: Kann England endlich einen großen Titel gewinnen?


⚽ England – Wichtige EM-Statistiken ⚽

EM-Einsätze: 10
Euro-Titel: 0
Bestes Ergebnis: Finale (2020)
EM-Rekord: 15 Siege, 13 Unentschieden, 10 Niederlagen
Tore geschossen: 51
Größter Sieg: 4:0 gegen die Ukraine (EM 2020)
Zu beobachtender Spieler: Phil Foden
Weltrangliste: 4. Platz
Spitzname des Teams: Die drei Löwen Gruppenspiele:

  • 16. Juni: Serbien gegen England (Arena AufSchalke, Gelsenkirchen, 21:00 Uhr Ortszeit/19:00 Uhr GMT)
  • 20. Juni: Dänemark gegen England (Frankfurt Arena, Frankfurt, 18:00 Uhr Ortszeit/16:00 Uhr GMT)
  • 25. Juni: England gegen Slowenien (Kölner Stadion, Köln, 21:00 Uhr Ortszeit/19:00 Uhr GMT)

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Die missliche Lage, in der sich Gareth Southgate vor der EM 2024 befindet, die am 16. Juni in Gelsenkirchen mit Englands Eröffnungsspiel gegen Serbien beginnt, ist von einer unausweichlichen Ironie geprägt.

Seit er 2016 das Amt des englischen Nationaltrainers übernommen hat, hat der 53-Jährige unermüdlich daran gearbeitet, die Sportkultur des Teams zu verändern. Vereinsloyalitäten sind keine Trennlinien mehr, der Engpassdruck, der mit dem Tragen des Trikots einherging, wurde in ein Privileg verwandelt und Inkongruenz wurde durch Identität ersetzt.

Weit entfernt vom Individualismus, der Englands Ära der „Goldenen Generation“ kennzeichnete, ist Southgates Mannschaft auf das Kollektiv ausgerichtet.

Doch nun hat sich der Kreis geschlossen. Es ist ihm gelungen, Englands Starkultur aufzubrechen, nur um dann selbst im Rampenlicht gefangen zu sein.

Southgates Vermächtnis ist das dominierende Thema für England vor der EM. Das Turnier ist ein Referendum über seine fast achtjährige Regentschaft, und eine Mehrheit der englischen Öffentlichkeit ist bereit, es als Misserfolg zu betrachten, wenn sie den Siegerpokal nicht aus Deutschland mit nach Hause bringen.

Fußballmanager sitzt bei Pressekonferenz.
Englands Trainer Gareth Southgate versucht, die Nationalmannschaft zum ersten Sieg bei einem großen Turnier seit der WM 1966 zu führen. [Carl Recine/Reuters]

Für England heißt es „Jetzt oder nie“

In vielerlei Hinsicht ist Southgate ein Opfer seines eigenen Erfolgs: Er führte England 2018 in ein unwahrscheinliches Halbfinale der Weltmeisterschaft, verlor das Finale der vorherigen Europameisterschaft 2021 im Elfmeterschießen und war bei der Weltmeisterschaft 2022 nur einen Elfmeter von Harry Kane davon entfernt, den amtierenden Meister Frankreich möglicherweise auszuschalten.

Als er 2016 das Amt übernahm, lagen die Three Lions auf Platz 13 der FIFA-Weltrangliste – heute sind sie Vierter. Seit der WM 2018 in Russland sind sie nicht mehr aus den Top Five herausgefallen.

Englands Konstanz in den letzten sechs Jahren ist so alltäglich geworden, dass man sie fast als selbstverständlich betrachtet. Man vergisst leicht, dass Englands letzter Auftritt im Halbfinale eines großen Turniers vor Southgates Amtsantritt lange zurückliegt, bei der EM 1996.

Letztlich ist der internationale Fußball ein Nullsummenspiel, bei dem der Erfolg in Silber aufgewogen wird und die EM sich für Southgates England wie eine Jetzt-oder-nie-Situation anfühlt.

Diese Annahme spiegelt sich in einer mutigen Kaderauswahl wider, die von ungewöhnlichem Risiko geprägt ist. Mittelfeldspieler Kobbie Mainoo, der in dieser Saison eine Offenbarung für Manchester United war, wurde ausgewählt, obwohl er erst im März sein Englanddebüt gab.

Jordan Henderson, Raheem Sterling, Marcus Rashford und Kalvin Phillips – allesamt wichtige Stützen der Southgate-Teams – wurden nicht nominiert.

Neben den hohen Erwartungen hat Southgate auch mit dem immateriellen Maßstab „Potenzial“ zu kämpfen. Obwohl er über so viel Offensivtalent verfügt, haben die Fans das Gefühl, dass Southgates mangelnde Bereitschaft, die Fesseln abzuwerfen, den Fortschritt des Teams behindert hat.

Was tun mit Foden?

Southgates Urteilsvermögen wird bei der Wahl seiner Startelf erneut auf die Probe gestellt, insbesondere hinsichtlich der Frage, wo er den aufstrebenden Star Phil Foden einsetzen wird.

Der Angreifer von Manchester City glänzte in der zentralen Mittelfeldposition, die ihm Trainer Pep Guardiola in dieser Saison zugewiesen hatte. Fodens 19 Tore auf dieser Position führten Citys Mannschaft zum vierten Meistertitel in Folge und brachten ihm die Auszeichnung als Spieler der Saison der englischen Premier League ein.

Southgate zögerte jedoch, Foden in der Mitte spielen zu lassen, und ließ Declan Rice eher mit einem weiteren defensiven Mittelfeldspieler spielen. Angesichts der jüngsten Verletzungsprobleme von Kieran Trippier und Luke Shaw – die beide trotz insgesamt nur vier Ligaeinsätzen seit Anfang März wieder in die Mannschaft aufgenommen wurden – scheint es unwahrscheinlich, dass sich dies ändern wird.

Fußballspieler schlägt beim Aufwärmen den Ball.
Bei richtiger Verwendung könnte der aufstrebende Star Phil Foden für England bei der EM 2024 den entscheidenden Unterschied machen [Carl Recine/Reuters]

Auf dem Papier hat England eine der besten Mannschaften des Turniers.

Neben Foden besteht Englands Angriff aus der Mittelfeld-Sensation von Real Madrid, Jude Bellingham, und dem Bundesliga-Torschützenkönig Harry Kane. Cole Palmer, Ollie Watkins und Rice standen alle auf der Shortlist zum Premier League-Spieler der Saison, und Palmers 22 EPL-Tore waren im Rennen um den Goldenen Schuh der zweitbeste Spieler hinter Erling Haaland.

Die Three Lions blieben während ihrer Qualifikation zur EM 2024 ungeschlagen und haben in den 12 Spielen seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar nur ein einziges Spiel verloren – ein Freundschaftsspiel gegen Brasilien.

Bei der EM werden sie einer Gruppe zugelost, in der keine Mannschaft aus den Top 20 der Welt vertreten ist, wodurch die statistische Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie in die K.-o.-Runde des Turniers einziehen.

Es ist leicht zu erkennen, warum England als einer der Favoriten in die EM 2024 geht. Die Frage bleibt, ob ihre Leistungen ihrem Starstatus gerecht werden.

⚽ Englands endgültiger Kader für die EM 2024 ⚽

Kapitän: Harry Kane

Torhüter: Dean Henderson (Crystal Palace), Jordan Pickford (Everton), Aaron Ramsdale (Arsenal)

Verteidiger: Lewis Dunk (Brighton & Hove Albion), Joe Gomez (Liverpool), Marc Guehi (Crystal Palace), Ezri Konsa (Aston Villa), Luke Shaw (Manchester United), John Stones (Manchester City), Kieran Trippier (Newcastle United), Kyle Walker (Manchester City)

Mittelfeldspieler: Trent Alexander-Arnold (Liverpool), Jude Bellingham (Real Madrid), Conor Gallagher (Chelsea), Kobbie Mainoo (Manchester United), Declan Rice (Arsenal), Adam Wharton (Crystal Palace)

Vorwärts: Jarrod Bowen (West Ham United), Eberechi Eze (Crystal Palace), Phil Foden (Manchester City), Anthony Gordon (Newcastle United), Harry Kane (Bayern München), Cole Palmer (Chelsea), Bukayo Saka (Arsenal), Ivan Toney (Brentford), Ollie Watkins (Aston Villa)

Sie können das Geschehen auf der speziellen Turnierseite von Al Jazeera zur EM 2024 mit allen Spielvorbereitungen und Live-Textkommentaren verfolgen und sich über die Gruppenplatzierungen sowie die Spielergebnisse und Spielpläne in Echtzeit auf dem Laufenden halten.

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